Umfrage August 2016

Vielen Dank für Ihre Teilnahme an unserer Umfrage.

Jeden Monat startet unsere Informationsagentur 

  • vom 01. bis 15. des Monats eine Umfrage und
  • vom 16. bis 30./31. des Monats eine Wissensfrage.

Unsere Umfrage für August 2016 lautete:

Wenn Kaliningrad in Königsberg umbenannt wird, wird das Leben in der Stadt …

… und wir hatten zur Auswahl gestellt:

  • für die Bewohner besser
  • für Touristen/Investoren anziehender
  • Historisch gerechter
  • Außenpolitisch sicherer
  • völlig unverändert weiter gehen

Persönlich glaube ich, dass das Leben völlig unverändert weiter gehen wird. Niemandem wird es besser gehen – vielleicht mit Ausnahme derjenigen Firmen, die sich mit der Produktion von Hinweis- und Ortseingangsschildern beschäftigen. In der Praxis ist es bereits so, dass jeder die Stadt bezeichnet, wie er es für richtig hält und nur dadurch, dass die Stadt einen anderen Namen erhält, werden die Gelder in der Stadt- und Gebietskasse oder Fördergelder aus dem föderalen Zentrum nicht mehr werden. Und auch diejenigen Deutschen, die mehr oder weniger laut den angeblich schlimmen Zustand der Stadt beklagen, werden sich nach der Umbenennung weder körperlich noch finanziell in die Entwicklung der Stadt einbringen, sondern die Umbenennung nur als Zeichen „historischer Gerechtigkeit“ und „ersten Schritt“ werten … der zweite Schritt wäre dann die Umbenennung des Gebietes und aller Städte und Gemeinden und der dritte Schritt vermutlich die Forderung „… heim ins Reich“.

Es gab bereits in der Vergangenheit, vor dem Jahre 2014, reale Überlegungen, der Stadt einen anderen Namen zu geben. Eine Duma-Kommission wurde in Kaliningrad gebildet und als Datum für einen möglichen neuen Stadtnamen wurde das Jahr 2024 genannt, dem 300. Geburtstag von Immanuel Kant. Viele Städte im modernen Russland haben in der Zeit nach 1991 einen anderen Namen, häufig den alten historischen Namen, zurückerhalten. Aber es handelte sich hierbei um historisch russische Städte im russischen Mutterland. Kaliningrad ist das ehemalige Königsberg, eine alte deutsche Stadt und somit hat eine Umbenennung einen ganz anderen politischen Stellenwert und an diese Thematik muss mit besonderem historischem Fingerspitzengefühl gearbeitet werden. Und unter Fingerspitzengefühl muss man auch die aktuelle politische Situation verstehen, wo sich Russland durch die NATO, also auch durch das Mitgliedsland Deutschland, von Tag zu Tag mehr bedroht fühlt. In wenigen Tagen werden auch wieder deutsche Soldaten direkt an der russischen Grenze stehen und es steht die Frage, warum Russland  durch eine Umbenennung von Stadt und Gebiet in altdeutsche Bezeichnungen vielleicht auch noch verkehrte politische Signale aussenden sollte.

Natürlich ist der Name „Kalinin“ geschichtlich belastet. Aber es handelt sich hierbei um einen sowjetischen Politiker und somit auch um eine rein innerrussische Angelegenheit. Jedes Land und jede Bevölkerung legt fest, wie es seine Städte und Gemeinden benennt und dabei sollte es auch bleiben – ohne äußere Einmischung. Sollte eine Umbenennung aber der Stadt und der Bevölkerung irgendwelche Vorteile materieller, finanzieller, moralischer Art bringen und nicht nur Kosten und neue gesellschaftliche Probleme verursachen, so sollte man wirklich über einen neuen Namen nachdenken, aber nicht über Königsberg für eine russische Stadt, wo es heute weder einen König noch einen Berg gibt.

Wenn Sie noch etwas Zeit haben, empfehle ich Ihnen einen Artikel, den wir Ende Juli veröffentlicht hatten – etwas spitzfindig und provozierend geschrieben – insbesondere für die, die Anhänger der Germanisierung des Kaliningrader Gebietes sind.

Uwe Niemeier

… ach, ehe ich es vergesse: Vergessen Sie nicht, in der Nacht vom 15. zum 16. wach zu bleiben. Da schaltet sich nämlich unsere Umfrage genau um 0.00 Uhr ab und eine Sekunde später schaltet sich eine neue Frage zu, wo wir sehen wollen, wie gut Sie sich in Russland oder Kaliningrad auskennen. Sollten Sie aber diesen aufregenden Moment verpassen, so haben Sie bis zum Monatsende auch noch Zeit, Ihr Wissen über das kleine oder große Russland zu testen.

  • Wenn Kaliningrad in Königsberg umbenannt wird, wird das Leben in der Stadt

    Außenpolitisch sicherer - 2

    1%

    für die Bewohner besser - 3

    1%

    für Touristen/Investoren anziehender - 75

    30%

    historisch gerechter - 83

    33%

    völlig unverändert weiter gehen - 89

    35%

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