Vielen Dank für Ihre Teilnahme an unserer Umfrage.
Jeden Monat startet unsere Informationsagentur
- vom 01. bis 15. des Monats eine Umfrage und
- vom 16. bis 30./31. des Monats eine Wissensfrage.
Unsere Umfrage für Januar 2018 lautete:
Destabilisiert Deutschland die Lage in Kaliningrad?
Als Antwortvarianten hatten wir angeboten
- nein, auf keinen Fall
- glaube nicht, aber …
- ja, denn man will Königsberg zurück
- ja, denn man will Russland ärgern
Am 22. Dezember 2017 hatten wir auf unserem Portal die Übersetzung eines Artikels eingestellt:
Er rief, sowohl auf unserem Portal, wie auch im sozialen Netzwerk Facebook aktive Diskussionen hervor. Man zweifelte die Existenz des Interviewpartners und „Präsidenten“ an und auch von dem Institut für Menschenrechte, welches er vertritt, hatte man nie etwas gehört und konnte auch nichts lesen. Auch ich habe im deutschsprachigen Internet herzlich wenig zu diesem „Präsidenten“ gefunden und zu seinem Institut gar nichts. Auf Nachfrage bei russischen Medienpartnern erhielt ich eine email-Adresse der Pressestelle dieses Instituts für Menchenrechte … naja, eine schwache Hilfe für mich und keine Hilfe für diejenigen, die den Artikel kritisierten.
Der Artikel hat mir persönlich nicht in allen Abschnitten gefallen. Ich habe ihn, wie viele andere Artikel vorher, deshalb übersetzt, um deutschen Lesern zu zeigen, was in russischen Medien diskutiert wird. In den deutschsprachigen Medien findet man nicht alles und viele Medien fühlen sich auch für derartige Themen, wie sie unser Informationsportal (Blog) veröffentlicht, einfach nicht zuständig. Wir werden uns zukünftig immer mehr dahingehend ausrichten, dass wir Dinge veröffentlichen, die andere deutschsprachige Medien nicht berichten. Für die Veröffentlichung und Kommentierung der ganz normalen täglichen Politik sollen sich andere verantwortlich fühlen, die es besser können als wir.
Kommen wir auf das Interview zurück. Für „Otto Normalverbraucher“ ist der Vergleich mit dem „Elsass“ schwer nachvollziehbar, nicht alle kennen sich in derartigen politischen Feinheiten aus. Auch fand ich die kilometerlangen Warteschlangen vor den Hungerküchen in Deutschland etwas übertrieben. Und auch die Schilderung der Arbeit von „Deutsche Welle“ war für mich nicht richtig nachvollziehbar.
Aber ich kann mich dem, im Interview geäußerten Verdacht nicht verschließen, dass Deutschland die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat, eines Tages das heutige Kaliningrader Gebiet aus dem Bestand Russlands herauszulösen. Also, ich spreche nicht davon, dass man das Königsberger Gebiet als 17. Bundesland wieder zu Deutschland zuschlagen will. Da sehe ich doch eine ganze Reihe von Problemen, insbesondere mit Polen und Litauen. Auch als irgendein Wirtschaftspotential ist das Gebiet für Deutschland wohl kaum von Interesse. Und die Unmenge von Problemen, die auf Deutschland zukommen würde, wenn man eine Million Menschen „einbürgern“ müsste, die eigentlich mit Deutschland nichts zu tun haben … Nein, an eine Kopie der „Heim-ins-Reich“-Politik aus der Zeit 1933-1945 durch Deutschland glaube ich nicht. Aber ich glaube an eine „Heim-in-die-Europäische Union“-Politik. Für Deutschland ist es nicht real, dieses Gebiet, weder politisch, noch organisatorisch und finanziell aus dem Bestand der Russischen Föderation heraus zu lösen, aber im Rahmen dessen, dass man die „Militärbastion Kaliningrad“ gerne neutralisieren möchte, wäre ein koordiniertes Vorgehen – politisch, organisatorisch und finanziell – der Europäischen Union und der NATO durchaus denkbar. Geteiltes „Leid“ ist bekanntlich halbes Leid. Und eine „internationalisierte“ Königsberger Republik würde sicher auch auf das polnische und litauische Wohlwollen stoßen, denn man hätte keine Deutschen im Nacken und auch keine russischen Iskander-Raketen mehr vor der Nase, von der russischen Ostseeflotte mal ganz zu schweigen. Und so, wie man in Brüssel eine europäische Verwaltung organisiert hat, könnte sich auch die Verwaltung der „Republik Königsberg“ gestalten: Politiker und Verwaltungsspezialisten aus Polen, Litauen und natürlich Deutschland könnten die Aufgaben gemeinsam bewältigen ohne, dass bei irgendeinem Land Misstrauen auf die „ehrlichen“ Absichten des anderen auftaucht. Wer dabei die führende Rolle innehat … bleibt abzuwarten.
Möge uns Gott und ein nicht schlafendes russisches föderales Zentrum vor einem solchen Szenario bewahren.
Somit ist klar, dass ich mich für die Antwortvariante: „glaube nicht, aber …“ entschieden habe.
Uwe Niemeier
… ach, ehe ich es vergesse: Vergessen Sie nicht, in der Nacht vom 15. zum 16. wach zu bleiben. Da schaltet sich nämlich unsere Umfrage genau um 0.00 Uhr ab und eine Sekunde später schaltet sich eine neue Frage zu, wo wir sehen wollen, wie gut Sie sich in Russland oder Kaliningrad auskennen. Sollten Sie aber diesen aufregenden Moment verpassen, so haben Sie bis zum Monatsende auch noch Zeit, Ihr Wissen über das kleine oder große Russland zu testen.
- Destabilisiert Deutschland die Lage in Kaliningrad?
Glaube nicht, aber ... - 29
Ja, denn man will Königsberg zurück - 16
Ja, denn man will Russland ärgern - 113
Nein, auf keinen Fall - 83
Andere Variante - 6
Kommentare ( 0 )