Kaliningrader Denkmalschützerin wieder in Schusslinie des Gouverneurs

Während einer Sitzung der Kaliningrader Gebietsregierung beschuldigte der Kaliningrader Gouverneur N. Zukanov seinen Minister Rolbynow, dass dieser der Denkmalschutzbeauftragten die Möglichkeit gebe, sich hinter seinem Rücken zu verstecken.
Die Denkmalschutzbeauftragte des Kaliningrader Gebietes Larissa Kopzewa steht seit geraumer Zeit in der Kritik des Kaliningrader Gouverneurs. Dieser beschuldigt seine Mitarbeiterin der Untätigkeit. Vor einem Monat hatte er ultimativ gefordert, dass sie endlich einen konkreten Arbeitsplan vorlegt. Wenn dies nicht geschieht, hätte sie mit ihrer Entlassung zu rechen.
Nun ist aber der Minister Rolbinow mit einem Vortrag zum Thema Denkmalschutz aufgetreten. Der Denkmalschutz gehört mit in seinen Zuständigkeitsbereich. Und so begann der Gouverneur sich auf ihn einzuschießen: „Wenn ich mich recht erinnere, so soll die Kopzewa mir melden. Und, Sie, Sie wollen mit ihrem breiten Rücken der die Möglichkeit geben sich dahinter zu verstecken, oder was?“ Während dieser Worte befand sich die Denkmalschutzbeauftrage im gleichen Saal.
Und der Gouverneur setzte mit seiner Kritik fort, denn der Inhalt des Vorgetragenen stellte ihn auch nicht zufrieden. „Ich hatte die Frage anders gestellt, als sie hier geantwortet haben. Wir wissen, in welchem Zustand sich die Denkmäler befinden. Wir wollen aber wissen, wie sie restauriert werden können und das haben wir nicht gehört“, - so der Gouverneur. Er mahnte eine mehr systematische und planvollere Arbeit an. „Ich habe der Kopzewa schon gesagt, dass wir keine faul rumlümmelnden Pferde brauchen. Die Privateigentümer müssen die Denkmäler in Ordnung halten, aber keiner von denen arbeitet. Strafen von 500 Rubel sind einfach lächerlich. Obwohl, wir haben jetzt die Möglichkeit auch Strafen bis zu einer Million Rubel zu verhängen. Nur keiner verhängt solche Strafen. Warum eigentlich nicht?“
Der Gouverneur stellte die Aufgabe, bis zur nächsten Sitzung der Regierung ein konkretes Programm für die Rekonstruktion von Objekten des Kulturerbes zu erarbeiten. „Von mir aus soll es ein Programm für zehn Jahre sein – das ist nicht wichtig. Aber wir brauchen so ein Programm für jedes einzelne Objekt, welches restauriert werden muss. Und vergessen sie nicht die Kosten mit zu benennen. Wir müssen ganz genau wissen, dass wir wirklich alle Kirchen und Schlösser erfasst haben und wieviel uns das kostet. Vielleicht schaffen wir es, jedes Jahr zwei Objekte zu restaurieren – dann soll es so sein“, - so Nikolai Zukanov.
Gleichzeitig schlug der Gouverneur vor eine Arbeitsgruppe für diesen Themenkreis zu schaffen. In diese Arbeitsgruppe sollten unbedingt Lokalpatrioten und Heimatforscher mitarbeiten.
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