Zum Schicksal der Thälmann-Villen in Kaliningrad

Die traurigen Ruinen altdeutscher Prachtvillen in der heutigen Thälmann-Straße, standen mal wieder im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Besitzer wollen sie so schnell wie möglich loswerden.
Es ist schon traurig anzusehen, wie Gebäude an präsentabler Stelle in Kaliningrad verfallen, weil deren Besitzer diese wohl als Spekulationsobjekt betrachtet haben. Nun wollen sie diese beiden Gebäude so schnell wie möglich loswerden, um möglichen Sanktionen russischer Behörden zuvorzukommen. Aber die Kaliningrader Gebietsregierung hat bereits ihre Aufmerksamkeit auf diese beiden Ruinen gelenkt.
So äußerte sich der Verantwortliche für den Kaliningrader Denkmalschutz in der Gebietsregierung Jewgeni Maslow zum Schicksal der Gebäude. Mit diesen Gebäuden kann man nichts, überhaupt nichts machen – außer diese wiederherzustellen, denn sie stehen unter Denkmalschutz und sind somit im Originalzustand wieder zu errichten. Das muss derjenige wissen, der die Absicht hat, diese Objekte zu erwerben, die wieder zum Verkauf ausgeschrieben sind.
Die Besitzer der beiden Gebäude, die sich gegenüber dem deutschen Generalkonsulat in der Thälmannstraße befinden, sind gegenwärtig im Gespräch mit der Gebietsregierung zu den Modalitäten eines möglichst schnellen Verkaufs. Bekannt ist, dass sie vor Jahren für die beiden Villen 50 Mio. Rubel bezahlt hatten. Allerdings waren diese Gebäude damals schon in einem traurigen Zustand. Heute sind sie in einen außerordentlich traurigen Zustand.
Im vergangenen Jahr wurde durch den Denkmalschutz intensiv an der Möglichkeit der Enteignung beider Gebäude gearbeitet. Dies mag wohl der Grund sein, weshalb die jetzigen Besitzer (Moskauer), an einem schnellen Verkauf interessiert sind, um wenigstens ein Teil des damals investierten Geldes zu retten.
Nach dem Krieg waren in diesen beiden Villen Kultureinrichtungen der Ostseeflotte untergebracht. In den 90er Jahren wurden die beiden Villen für baufällig erklärt und die Kultureinrichtungen zogen in das Haus der Offiziere im Stadtzentrum um. Damit begann dann der intensive Verfall der Häuser.
Uwe Niemeier
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