… ach, mal so nebenbei gewundert,

… ach, mal so nebenbei gewundert,

Kaliningrader Gouverneur mit falschen Schlussfolgerungen zu einer Tatsache

Die Gouverneurswahlen sind vorbei und der Kaliningrader Gouverneur kann sich ab sofort mit dem Titel „Bester Gouverneur Kaliningrads“ schmücken, denn vor ihm ist es bisher noch niemandem gelungen, eine zweite Amtszeit anzutreten.

Eine seiner ersten Amtshandlungen war, die gesamte Regierung zu entlassen – nein, nicht die föderale, ich meine nur die regionale Regierung. Und das ist nichts Besonderes, das ist ein formaler Akt den das Gesetz so fordert. Da er erst vor wenigen Wochen geäußert hatte, dass seine (damalige) Regierung wirklich toll ist (er hatte fünf Jahre gebraucht, um eine so tolle Regierungsmannschaft zusammenzukratzen), war ich davon ausgegangen, dass alle am nächsten Tag wieder in ihre Funktionen eingesetzt werden. Jeden Tag kleckern nun Informationen zur neuen Regierung rein und es scheint so, dass zwischen 30 – 50 Prozent aller ehemaligen Minister und Vizegouverneure wohl doch nicht so toll waren.

Und dann hat sich der Gouverneur mit den Gehältern beschäftigt und wurde neidisch, denn einige nachgeordnete Kreisleiter und Bürgermeister verdienen mehr als seine Minister, ja sogar fast mehr als er – und das geht ja nun wirklich nicht, meint Nikolai Nikolajewitsch. Und er kommentierte:

„Jetzt verstehe ich, warum niemand als Minister zu mir kommen will.“

Nun, Nikolai Nikolajewitsch – dass zu Ihnen niemand als Minister kommen will liegt nicht daran, dass in den Kommunen die Chefs ein Schweinegeld verdienen, sondern liegt daran, dass Sie in den letzten fünf Jahren 50 Minister verschlissen haben und aus der alten Mannschaft wohl auch nur die Hälfte in die neue Mannschaft übernommen wird. Das Mindesthaltbarkeitsdatum eines Ministers ist eben sehr kurz bei Ihnen und die Leute suchen eine Perspektive und keinen Kurzzeitjob.

Ach, nur mal so zur Information. Der Kaliningrader Bürgermeister hat ein Gehalt von 172.000 Rubel, der Bürgermeister von Sowjetsk 152.000 Rubel, der Kreisleiter des Kreises Svetlogorsk 162.000 Rubel. Das Durchschnittsgehalt der Kreisleiter des Kaliningrader Gebietes beträgt 91.000 Rubel.

Und dann fand ich noch interessant, welche Schlussfolgerungen der beste Kaliningrader Gouverneur noch so macht. Er hat nämlich beobachtet (da kann man mal sehen was der Mann für Zeit hat und welche Prioritäten er setzt), dass sich jeden Tag um 18.00 Uhr Schlangen von Regierungsmitarbeitern am Ausgang bilden, um das Gebäude zu verlassen. Und diese Schlangen pünktlich um 18.00 Uhr sind für ihn das Zeichen, dass es einfach zu viele Mitarbeiter in der Regierung gibt und man hier kräftig einsparen kann. Er will nun Leute entlassen und die eingesparten Gehälter teilweise auf die verbliebenen Mitarbeiter umlegen. Die sind dann so ausgelastet, dass es keine Schlangen mehr um 18.00 Uhr am Ausgang gibt. Find ich toll – Sie nicht?

Ach so, ein Regierungsbeamter verdient im Durchschnitt 36.400 Rubel

Uwe Niemeier

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