Neues und Unwichtiges aus der russischen Bärenhöhle

Neues und Unwichtiges aus der russischen Bärenhöhle

Wir haben mal wieder Unwichtiges, weniger Wichtiges, Langweiliges und einfach nur irgendwelche Informationen für Sie aus der russischen Bärenhöhle zusammengestellt …

Die Sanktionen des Westens zeigen nun endlich Wirkung. Die schon vor vielen Monaten vorhergesagten leeren Regale in den Supermärkten und die kurz bevorstehende Hungersnot in Kaliningrad haben die Kirche in Bagrationowsk gezwungen, die in den Rabatten vor der Kirche wachsenden Blumen zu verkaufen und die Flächen für den Obst- und Gemüsebau umzufunktionieren. Nun ist die Zeit der Ernte gekommen und die Kirchendiener sind froh, ihren Beitrag zur Eigenversorgung des hungernden russischen Volkes leisten zu können. Da alles mit eigenen Händen und ohne Verwendung von Chemikalien angebaut wurde, handelt es sich also um eine TOP-Bio-Ernte. Das wäre doch ein guter Anlass über einen Vertragsabschluss mit der deutschen Firma „HIPP“ in Kaliningrad nachzudenken, denn die haben gegenwärtig Probleme in der Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln für die Produktion von Kindernahrung.

Kein Aufbau des Kommunismus. Das erklärte der neu, im zweiten Wahlgang gewählte Gouverneur von Irkutsk, der das Parteibuch der Kommunistischen Partei der Russischen Föderation in der linken Brusttasche, dicht an seinem Herzen trägt. Das wird vermutlich viele seiner Parteigenossen enttäuschen, denn an sich existiert doch eine Partei zur Umsetzung ihrer Gedanken und Ideen – wenn sie denn an der Macht ist. Er will sich der sozial-ökonomischen Entwicklung seines Gebietes widmen. Ich finde es an sich etwas traurig, denn nachdem vor rund 25 Jahren der Kommunismus ausgestorben ist, weiß nun niemand mehr so richtig, wie das denn so ist. So eine kleine kommunistische Insel in der großen russischen Föderation wäre doch schon ein Touristen-Anziehungspunkt. Zumal für die Schaffung so eines Magneten eigentlich NICHTS notwendig ist.

Nun ist es doch passiert. In der russischen Bärenhöhle haben zwei Männer geheiratet – ganz offiziell. Und die Ehe wurde auch in die Pässe eingetragen – ganz offiziell. Allerdings erfolgte auch ganz offiziell die Erklärung des Standesamtes, dass es sich hier um einen tragischen Fehler handelt. Denn in Wirklichkeit haben natürlich in Ekaterinenburg, wo dieser Vorfall passierte ein Mann und eine Frau geheiratet. Am nächsten Tag, als die Feierlichkeiten sich langsam beruhigten, wollten beide mal einen Blick in die Pässe werfen, um sich an dem neuen, dort eingetragenen Familienstand zu erfreuen. Dabei stellten sie fest, dass der Mann nicht seine Frau sondern einen anderen Mann geheiratet hat – so war es zumindest im Pass eingetragen. Während die Frau diesen Vorfall mit Humor trug, reagierte ihr Mann äußerst negativ, denn er fand sich in seiner männlichen Bärenehre zutiefst getroffen und befürchtet Hohn und Spott im Arbeits- und Bekanntenkreis.

Toll der Ideenreichtum der russischen Bären – wenn es ums Geld geht. So hat jetzt ein Abgeordneter des Leningrader Gebiets den Einfall gehabt, eine Steuer für „Schaschlik im Wald“ zu erheben. Wir wissen ja, die russischen Bären lieben Schaschlik und da kann schon eine ordentliche Anzahl Kopeken in die Steuerkasse purzeln. Der Abgeordnete dachte da so an 50.000 Kopeken im Quartal – also umgerechnet 500 Rubel für das Recht Schaschlik oder Würstchen an frischer Luft schaschlicken zu dürfen. Wenn man seinen Obolus entrichtet hat, erhält man eine Lizenz zur Aufstellung der „Mangals“. Allerdings gibt es natürlich wirklich einen ernsten Hintergrund für diese „Steuer“, denn viele Russen lieben es „rum zu schweinerln“ und hinterlassen den Ort der Erholung dreckig. Das Geld soll eingesetzt werden, um den Dreck derjenigen wegzuräumen, die die Steuer bezahlt haben.

Hart und grausam sind die bärigen Kaliningrader Gerichtsvollzieher. Die haben nämlich einen Spitz verhaftet – also in diesem Fall nennt sich das wohl beschlagnahmt. Der Besitzer von „Romeo“ – so heißt der Spitz, hatte Schulden von 19.000 Rubel. Die Gerichtsvollzieher kamen in aller Frühe und fanden nichts Wertvolles – außer dem Herrchen und den Spitz. Man entschloss sich für den Spitz Romeo. Herrchen setzte dann alle Hebel in Bewegung und sammelte im Verlaufe von 10 Tagen das Geld und bezahlte die Schulden – sonst wäre der Hund unter den Hammer gekommen … also rein sinnbildlich.

Man kann nicht vorsichtig genug sein – in Kaliningrad. Da denkt man, Nagelfeilen in Kaliningrader Schönheitssalons sind für die Maniküre bestimmt. Jetzt stellt sich heraus, dass man damit auch jemanden umbringen kann. Zumindest hat eine 33jährige Frau aus Sowjetsk gedroht eine 56jährige Bekannte im Zuge irgendeines „Weiberstreits“ mit einer Nagelfeile umzubringen. Vorher hatte sie aber zu einer Pfanne gegriffen und wollte damit zuschlagen. Dann erschien ihr aber die Nagelfeile wohl effektiver. Nun hat die Polizei ein Ermittlungsverfahren wegen Morddrohung eingeleitet. Ergo: traue niemals einer friedlichen Nagelfeile … schon gar nicht, wenn sie sich in den Händen einer Frau befindet.

In der russischen Bärenhöhle sollen nach Verhängung der westlichen Sanktionen viele Dinge fehlen. Jetzt hat dies auch der russische Außenminister Lawrow zu einer weiteren Position offiziell zugegeben – denn er informierte, dass „Fragen“ fehlen. Und zwar geht es um Fragen an Frankreich zu den Hubschrauberträgern „Mistral“. Der russische Bär hat genau das Geld erhalten, was er ausgegeben habe, meinte Lawrow, und jetzt hat man keine Fragen mehr … an Frankreich. Und auf eindringliche Fragen westlicher Journalisten war Lawrow auch gezwungen zuzugeben, dass bei der Abwicklung des Vertrages mit Frankreich nun auch noch irgendwelche hinterlistigen Gedanken fehlen. Man sieht, die Sanktionen greifen, viele Dinge fehlen.

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