Wie gewonnen so zerronnen – Kein Käufer für Kreuz-Apotheke

Die sterblichen Überreste der Kreuz-Apotheke in Kaliningrad scheinen mit einen Fluch belastet zu sein. Den Krieg hat das Gebäude überlebt. Den Frieden anscheinend nicht.
Das Gebäude der Kreuz-Apotheke in Kaliningrad nimmt traurige Berühmtheit ein. Den Krieg hatte dieses Gebäude überstanden und bot danach noch viele Jahre russischen Bewohnern ein Dach über den Kopf. Im Ergebnis eines Brandes wurde das Gebäude freigezogen und langsam dem Verfall preisgegeben. Irgendwann kam man dann auf die Idee, dass es doch eigentlich ein schönes Gebäude ist und sich dessen Erhalt lohne. Es wechselte mehrmals den Besitzer mit dem Ergebnis das nichts geschah – außer dem weiteren Verfall. Dann wurde das Gebäude per Gerichtsbeschluss dem letzten Besitzer enteignet und die Stadt suchte nach einem neuen Käufer. Das Gebäude wurde für den Preis von einem Rubel zur Versteigerung ausgeschrieben. Am Stichtag 23. September fand sich nur ein einziger Bieter, der Interesse für das Gebäude zeigte. Es handelte sich um einen Mann, der wenige Jahre lang als Kleinstunternehmer im Bereich An- und Verkauf von Edelmetallen sein Geld verdient hat.
Jetzt, eine knappe Woche nach der Veröffentlichung der Ergebnisse des Verkaufes wird bekannt, dass der Käufer Timur Kowalenko es sich anders überlegt hat und das Gebäude nun doch nicht kauft. Es taucht der Verdacht auf, dass der Mann wohl die Ausschreibungsbedingungen nicht richtig gelesen hat, denn die sahen eine ganze Reihe von Beauflagungen vor, die für die Restaurierung des Gebäudes zu erfüllen waren. Außerdem hätte er für das dazugehörige Grundstück 11,95 Mio. Rubel bezahlen müssen und über die verfügt nun mal nicht jeder Kleinunternehmer.
Nun will die Stadtverwaltung noch bis Ende des Jahres eine neue Ausschreibung starten und dazu die Geografie der Information erheblich ausdehnen – vielleicht findet sich ja ein Käufer in Sibirien für diese Ruine, deren Verfallgrad mit optimistischen 90 Prozent beziffert wird.
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