Das lange Sterben eines Menschen

Das lange Sterben eines Menschen
 
Viel Schlimmes ist in der Vergangenheit durch die Schuld deutscher Menschen passiert. Als es passierte, war es nicht schlimm, denn es ging um Deutschland. Und diejenigen, die den damaligen deutschen Alltag organisierten, waren die Vorbilder des deutschen Volkes. Man glaubte an sie und ihre richtigen Entscheidungen zum Wohle des deutschen Volkes.
 
 
Ende Januar 1945 begann der Todesmarsch von 7.000 Menschen. Er begann in der Nähe von Königsberg, beim Konzentrationslager Stutthof. Es waren in der Mehrzahl jüdische Frauen aus Polen und Ungarn. Sie mussten vor den anrückenden sowjetischen Truppen „gerettet“ werden und traten somit einen Marsch Richtung Küste an.
 
Wer im heutigen modernen Kaliningrad in einem bequemen, gut beheizten Auto, mit weichen Sitzen und angenehmer Musik Richtung Küste, in den Ostseeort Jantarny, dem damaligen Palmnicken fährt und von diesem Todesmarsch weiß, wird erahnen, welche Qualen die Menschen durchlebten, die diese Strecke, für die man mit dem Auto rund eine Stunde benötigt, durchlebten. Diese 7.000 Menschen waren viele Tage unterwegs, zu Fuß, bei eisiger Kälte und nur mit dünner Häftlingskleidung bekleidet.
 
Die Menschen, die am 27. Januar 1945 in Palmnicken eintrafen, hatten in den letzten Tagen das langsame Sterben von Menschen gesehen, mit denen sie viele Jahre im Konzentrationslager gelebt hatten – es waren 2.000, die entlang der Straße liegenblieben, von Deutschen erschossen oder erschlagen wurden, weil sie einfach nicht mehr laufen konnten.
 
Am 27. Januar 1945 traf die Kolonne in Palmnicken ein. Der ursprüngliche Plan der deutschen Mörder, die Häftlinge in einem Bergwerksstollen einzumauern und verhungern zu lassen, misslang. Andere, mutige Deutsche, verhinderten dies. Sie hatten keine Angst vor den Deutschen, die Waffen und die Macht diese zu nutzen, in ihren Händen hielten.
 
Am 30. Januar 1945 mussten sich 2.000 Häftlinge an einer Bernsteingrube aufstellen. Ein Deutscher schoss den Juden ins Genick, ein zweiter lud die Pistolen nach. Kein Deutscher hinderte die Mörderbanden mehr daran. Alle sahen dem langsamen Sterben zu.
 
Die noch lebenden 3.000 Menschen trieben die Deutschen am 31. Januar 1945 auf das Eis der Ostsee und schossen dann mit Maschinengewehren in die Menge. Es sollen höchstens 15 Menschen überlebt haben.
 
Nach all dem Schrecklichen, was Deutsche in der Vergangenheit anderen Menschen angetan haben, würde ich mir wünschen, das Deutschland das neutrale entmilitarisierte Zentrum Europas wird und seine heutigen klugen Köpfe in Politik und Wirtschaft nutzt, um an anderen Stellen der Welt Frieden zu schaffen. Die aktuelle Politik des wiedervereinten Großen Deutschlands zeigt jedoch, dass dieser Wunsch wohl nicht in Erfüllung gehen wird.
 
Sie sahen einen Beitrag von „Baltische Welle“. Vielen Dank für Ihr Interesse. Tschüss und Poka aus Kaliningrad.
 
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