Keine „Knastis“ mehr in Kaliningrad. Historisches Schloss in Gwardejsk wird wieder Schloss

Keine „Knastis“ mehr in Kaliningrad. Historisches Schloss in Gwardejsk wird wieder Schloss
 
Eine der größten Strafvollzugseinrichtungen im Kaliningrader Gebiet ist geschlossen worden. Grund hierfür ist nicht, dass das Kaliningrader Gebiet zur „Kriminalfreien Zone“ erklärt wurde. Jahrelange Verhandlungen zwischen den föderalen Strafvollzugsbehörden und der Kaliningrader Gebietsregierung wurden einfach nur erfolgreich zu Ende gebracht.
 
 
Video: Strafvollzugsanstalt in Gwardejsk
 
Es geht um eine historische Einrichtung in der Kreisstadt Gwardejsk. Mehr als 200 Jahre wurde das sogenannte „Schloss Tapiau“ als Strafvollzugsanstalt genutzt. Der äußere Anblick war kein Kompliment an die Kleinstadt, die sich alle Mühe gibt, ihr Stadtzentrum zu restaurieren. Aber die Strafvollzugsanstalt gehörte weder zur Kompetenz der Stadt, noch des Kreises, noch des Gebietes.
 
Da sich das Kaliningrader Gebiet die Aufgabe gestellt hat, den Tourismus als eine der strategischen Entwicklungsrichtungen auszubauen, begann man bereits vor vielen Jahren mit den Gesprächen zur Übergabe des alten Schlosses an die Kaliningrader Gebietsregierung. Anscheinend gab es genügend Desinteressierte, so dass die Übergabe erst im September 2021 erfolgte.
 
Video: Strafvollzugsanstalt in Gwardejsk
 
Ganz Optimistische verkünden bereits, dass man die ersten Touristen in diesem Schloss noch im Jahre 2021 erwarte. Wobei hier wohl niemand wirklich etwas „Schlossiges“ zeigen kann. Gezeigt werden kann wohl nur, wie eine russische Strafvollzugseinrichtung mal ausgesehen hat – vielleicht als passendes und abschreckendes Beispiel für diejenigen, die planen, die russische Gesetzlichkeit nicht zu beachten.
 
Aber in dieses Gebäude wird nun niemand mehr eine Strafe absitzen, es sei denn, dass Kaliningrader Historische Museum, in dessen Verantwortlichkeit sich die Immobilie jetzt befindet, wird einen Teil des Schlosses in diesem Format erhalten, um Touristen zu zeigen, wie der russische Strafvollzug funktionierte.
 
Video: Strafvollzugsanstalt in Gwardejsk
 
Der für den Denkmalschutz in Kaliningrad verantwortliche Beamte formulierte, dass dieses Schloss das besterhaltene Schloss im gesamten Kaliningrader Gebiet ist. Trotzdem muss es komplex restauriert werden und die hierzu nötige Planung wird gegenwärtig und kurzfristig erarbeitet.
 
Um das Schloss instand zu setzen werden Gespräche mit Investoren geführt. Dieser scheint wohl schon gefunden zu sein und man bespricht gemeinsame Pläne für diese Immobilie. Bisher wurde nichts Konkretes vereinbart. Gedanken existieren, ein Hotel und ein Museum einzurichten, sowie Möglichkeiten für eine Marina zu schaffen.
 
Befragt nach den möglichen Kosten für die Rekonstruktion des Schlosses, meinte der Minister für Tourismus und Kultur des Kaliningrader Gebietes Andrej Jermak, dass es ihm schwerfällt, eine Zahl zu nennen. Vielleicht eine Milliarde, vielleicht auch fünf Milliarden Rubel. Alles hängt davon ab, auf welches Konzept man sich mit dem Investor einige.
 
 
 
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Kommentare ( 1 )

  • Bastian Радебергер Radeberger

    Veröffentlicht: 20. September 2021 19:20 pm

    Aber nein, ein Teil des Schlosses wird wohl in seinem jetzigen Zustand als Abenteuer-Hotel vor allem bei den anglo-amerikanischen "Freunden" gefragt sein. Da ändert sich bis auf weiteres gar nichts. Von der Aufnahme der "Straf"-Touristen, über die Verpflegung, Freigang und abendlichen Einschluß, alles realitätsgetreu - und das für viele viele Dollars. Nach erfolreich durchstandenen vierzehn Tagen gibt es dann auch einen Haftentlassungsschein des Knasthotels. Es könnte ja auch ein Komparse den Nawalny machen und über das hoteleigene Intranet versuchen eine Gefangenenmeutrei anzuzetteln, die mit dem C-Rohr natürlich pitschnaß beendet wird. Für so viel Zaster muß doch was geboten werden. Uwe, was sagen Sie dazu? Ich könnt´Einfälle haben, was?

    • Uwe Erich Niemeier

      Veröffentlicht: 20. September 2021 21:35

      ... ein interessanter Gedanke. Ich werde ihn mal bei passender Gelegenheit und passender Stelle weitervermitteln.

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