RosAtom investiert in Megaprojekt in Kaliningrad


Vor vielen Jahren wurde im Nordosten Kaliningrads begonnen, ein Atomkraftwerk zu errichten. Es sollte das Kaliningrader Gebiet unabhängig von Energielieferungen über die baltischen Nachbarländer machen. Gleichzeitig sollte Energie für den Export nach Westeuropa produziert werden. Diese Pläne wurden durch einen Teil der Länder der EU erfolgreich verhindert. Nun gibt es neue Pläne.
Bereits abgeschlossene Vorverträge über die Lieferung von Strom aus dem Kaliningrader Atomkraftwerk nach Westeuropa, wurden rücksichtslos gekündigt. Russland hatte sich bei seinen Planungen auf die Stabilität der Zusammenarbeit mit den Ländern der Europäischen Union verlassen und war damit verlassen. Russland erhielt somit die Gelegenheit, weitere Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der Europäischen Union zu sammeln. 50 Milliarden Rubel Investitionen befinden sich gegenwärtig in unvollendeten Betonbauten der eingefrorenen Baustelle. Diese teure Erfahrung hilft Russland bei weiteren Versuchen der Europäischen Union, mit Russland eine Zusammenarbeit zu organisieren.

Die Baustelle des Atomkraftwerkes wurde eingefroren und wartet nun seit Jahren auf Entscheidungen, wie man weiter verfahren soll. Nun scheint eine Lösung gefunden zu sein, die in keiner Weise auf irgendeine Zusammenarbeit mit Westeuropa oder auf Westeuropa als Absatzmarkt gerichtet ist.
RosAtom will nun auf diesem Gelände eine Mega-Fabrik zur Herstellung von Lithium-Ionen-Zellen und Systemen zur Energiespeicherung errichten. In den Presseinformationen wird sogar der Begriff Giga-Produktionsstätte verwendet. Bis zum Jahre 2026 soll die Fabrik vollständig in Nutzung überführt worden sein.
Angedacht ist, diese Batterien für die russische Fahrzeugindustrie zu verwenden. Einerseits wird man zukünftig auf den Import derartiger Batterien verzichten können, andererseits unterstützt die Produktion dieser Batterien das Staatsprogramm zur Entwicklung der Elektro-Fahrzeugindustrie. Genutzt werden diese Batterien aber auch als unterbrechungsfreie Stromversorgung.
Der Standort ist gut gewählt, denn zum einen wird das Gelände des ehemals geplanten Atomkraftwerkes für die neue Produktionsstätte genutzt und zum anderen zählt der Osten des Kaliningrader Gebietes zu den sogenannten depressiven, also wenig entwickelten Territorien im Gebiet. Somit wird diese Fabrik zum größten Arbeitgeber im Osten des Kaliningrader Gebietes werden. 2000 neue Arbeitsplätze werden geschaffen. Parallel zum Bau der neuen Produktionsstätte muss auch der Wohnungsbau entwickelt werden und die sämtliche dazugehörige Infrastruktur.
Der Direktor der regierungseigenen Korporation für die Entwicklung des Kaliningrader Gebietes informierte, dass man den Investitionsbedarf auf 40 Mrd. Rubel berechnet habe.
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Kommentare ( 1 )
Bastian Радебергер Radeberger
Veröffentlicht: 20. September 2021 19:29 pmWo kommt denn der Strom für diese "Giga"-Fabrik her? Rußland ist doch eines der führenden Länder auf der Welt in der Entwicklung und bereits Nutzung von den sogenannten -Schnellen Brütern - z. B. Thorium - Kernkraftwerke. Die sind nicht so groß, nicht so stör- bzw. explosionsgwfährdet und alter Uran- Bombensprengstoff kann dort mit verarbeitet werden. Der ist ja in ausreichender Menge wohl vorhanden, sagt Euer Präsident.
Uwe Erich Niemeier
Veröffentlicht: 20. September 2021 21:34Kaliningrad hat in den letzten Jahren seine gesamte Stromversorgung neu aufgestellt. Es sind vier neue Stromerzeugerwerke gebaut worden ... und noch vieles mehr. Es wird so viel Strom erzeugt, dass man auch noch exportieren könnte.