Strafverfahren gegen Kaliningrader Immobilienbesitzer angekündigt


Der Kaliningrader Gouverneur will endlich die Immobilienbesitzer zwingen, ihrer Verantwortung zur Erhaltung und Pflege ihres Eigentums gerecht zu werden. Es geht in erster Linie um historische Bausubstanz, die wohl häufig nur aus Spekulationsgründen von den heutigen Besitzern erworben worden ist.
So forderte der Kaliningrader Gouverneur Anton Alichanow bei einem Arbeitsbesuch in der Stadt Sowjetsk, die Einleitung eines Strafverfahrens gegen den Besitzer des sogenannten „Armin-Müller-Stahl-Hauses“.


Foto: Ansicht der Immobilie in Sowjetsk
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Es handelt sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude, dessen Zustand desolat ist. Seit dem Erwerb des Gebäudes hat der Besitzer nichts für den Erhalt getan.
Durch die Gebietsregierung wurde informiert, dass man mit dem Besitzer ausführliche Gespräche geführt und viele Angebote zur Hilfe unterbreitet habe. Man sei auf keinerlei Interesse seitens des Besitzers gestoßen. Nun sei der Geduldsfaden gerissen und der Denkmalschutzbeauftragte der Gebietsregierung hat eine entsprechende Anzeige bei der Polizei erstattet.
Geplant ist, dass der Besitzer im Rahmen eines Gerichtsverfahrens enteignet wird. Das Gebäude befindet sich seit 2010 in seinem Besitz. Bereits im Januar 2020 hatte ein Gericht verfügt, dass der Besitzer Instandsetzungsarbeiten durchzuführen hat. Daraufhin hatte er das Gebäude für 15 Mio. Rubel zum Verkauf gestellt.
Weiterhin fiel dem Gouverneur die Inaktivität des Besitzers der bekannten Fachwerkhäuser in Schelesnodoroschnoje ins Auge.

Foto: Ansicht der Immobilie in Sowjetsk
Auch hier wurde dem Besitzer die Enteignung angedroht, wenn er nicht mit den Aufbauarbeiten beginne. Gegenwärtig laufen in der ganzen Stadt umfangreiche Restaurierungsarbeiten an vielen Gebäuden, Straßen und sonstigen Einrichtungen. Anfänglich hatte der Besitzer begonnen, ein wenig Ordnung in die einsturzgefährdeten Reste der ehemaligen Lager zu schaffen, dann aber die Arbeiten wieder eingestellt.
Fachleute schätzen ein, dass die Fachwerkgebäude nur noch einen Erhaltungsgrad von 10 Prozent haben. Die Vorstellungen gehen dahin, die Gebäude bis zur ersten Etage rückzubauen und dann originalgetreu neu zu errichten.
Die Gebäude befinden sich seit Anfang der 90er Jahre im Privatbesitz. Es fand damals ein Immobilientausch mit dem heutigen Besitzer statt, der im Gegenzug einige Gartengrundstücke der Stadt überlassen hatte.
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