Amerikanerinnen loben Russland – Russland sei wachsam

Amerikanerinnen loben Russland – Russland sei wachsam
 
In den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts haben die westlichen Demokratien Russland auf Schritt und Tritt gelobt. Es sei auf dem richtigen Weg. Was ja auch stimmte, denn Russland befand sich auf dem Weg in den Abgrund, genau dorthin, wo es die westlichen Demokratien sehen wollten. Das Lob war hinterhältig. Und heute loben die Amerikaner wieder.
 
 
Wenn dich ein Feind lobt, dann hast du etwas verkehrt gemacht – eine allbekannte Volksweisheit, die durchaus berechtigt ist. Nun loben gleich zwei amerikanische Frauen Russland in einer Art und Weise, dass man sich um die Sicherheit des Landes generell Sorgen machen müsste.
 
Russland hat die USA zum unfreundlichen Staat erklärt. Somit muss das Land alle seine ausländischen, sprich russischen Mitarbeiter in den diplomatischen Vertretungen entlassen. Aber auch zehn amerikanische Diplomaten wurden zu unerwünschten Personen erklärt und müssen das Land verlassen. Zu diesen unerwünschten Personen gehört auch die Pressesekretärin der US-Botschaft in Russland – also eine durchaus sehr hochgestellte Person.
 
 
Sie kommentierte ihre Ausweisung in russischer Sprache über Twitter in einer Wortwahl, wo einem wirklich die Tränen ein wenig in die Augenwinkel drücken … allerdings nur bis zu dem Moment, wo man sich daran erinnert, dass eine offizielle, geschulte amerikanische Beamtin diese Worte zwitschert:
 
„Bis zum Wiedersehen, du ausgezeichnetes Russland!“
 
Im weiteren Text verkündete die Amerikanerin, dass es ihr eine Ehre war, in Russland arbeiten zu dürfen – mit einer derart großen Anzahl von russischen und internationalen Journalisten, die sich alle der Wahrheit verpflichtet gefühlt, Ideen und Informationen für das russische Volk und die ganze Welt vorgeschlagen haben.
 
Aufmerksame und kritische Zuhörer für diese Worte werden ganz bestimmt den Doppelsinn heraushören. Weniger aufmerksame und kritische Zuhörer werden bedauern, dass so eine Russland-„Fännin“ nun das Land verlassen muss.
 
Man kann wohl davon ausgehen, dass sich die russischen Verantwortlichen genau überlegt haben, wen sie ausweisen, um die Sicherheit des Landes zu gewährleisten.
 
Beim zweiten Fall von weiblicher Russland-Euphorie handelt es sich sogar um eine ehemalige Beraterin des amerikanischen Präsidenten Reagan, des Präsidenten, der gemeinsam mit Gorbatschow den Zusammenbruch der Sowjetunion erfolgreich organisiert hatte.
 
 
Bei der ehemaligen Beraterin des US-Präsidenten für den Bereich „Sowjetunion“ handelt es sich um Susan Massi. Sie hat sich an den russischen Präsidenten Putin mit der Bitte gewandt, ihr die russische Staatsbürgerschaft zu verleihen. Der russische Präsident hat die Möglichkeit, außerhalb der üblichen Formalitäten, einem ausländischen Bürger die Staatsbürgerschaft zu verleihen, ehrenhalber, wenn dieser außerordentliche Verdienste um die Russische Föderation hat. Eines der bekanntesten Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit ist ein leicht übergewichtiger französischer Weinspezialist, der auch in einigen bekannten Filmen die Hauptrolle spielte.
 
Den Wunsch, russische Staatsbürgerin zu werden, tat die exBeraterin im russischen Fernsehen kund.
 
„Wenn Präsident Wladimir Wladimirowitsch die Möglichkeit findet, mir die Staatsbürgerschaft Russlands zu verleihen, so wird dies eine große Ehre für mich sein“, - so die Amerikanerin.
 
Da möchte man an dieser Stelle mit spitzer Zunge anmerken, dass ich mir wünsche, dass der Arbeitsplan des russischen Präsidenten für die Zeit bis 2024 so übervoll ist, dass er für derartige, unwichtigen Nebensächlichkeiten, keine Zeit findet.
 
Die Amerikanerin kommentierte, dass man in Ihrer Heimat diesen Schritt wohl nicht verstehen werde und sie als Verräterin bezeichnen wird. Aber sie habe viele Jahre ihres Lebens damit verbracht, beide Völker sich näher zu bringen und sie möchte diese Arbeit in ihrem Lande fortsetzen.
 
Das scheint eine sehr löbliche Absicht zu sein. Aber wozu sie dann die russische Staatsbürgerschaft braucht, wenn sie weiterhin in den USA arbeiten will, wird dem interessierten Zuschauer nicht klar. Selbst wenn Susan Massi nach Russland übersiedelt, kann sie sich mit einer Aufenthaltsgenehmigung genauso um die amerikanisch-russische Freundschaft kümmern und braucht hierfür keine Staatsbürgerschaft.
 
Sie hatte bereits erklärt, dass sie befürchtet, dass der amerikanische Präsident Jo Biden möglicherweise, bedingt durch sein Alter, das Ende seiner ersten Amtszeit nicht mehr erleben wird. Die Präsidentenverwaltung von Jo Biden selber hat überhaupt keine Ahnung von Russland und die stellvertretende Außenministerin Viktoria Nuland kann Russland nicht ausstehen.
 
Am Sonntag reagierte der Kreml bereits auf das Ersuchen der Amerikanerin. Der Pressesprecher des russischen Präsidenten höchstpersönlich antwortete auf die Frage eines Journalisten:
 
„Um die russische Staatsbürgerschaft zu erhalten sind gewisse bürokratische Formalitäten zu erledigen“, - sagte Dmitri Peskow.
 
Aus eigener praktischer Erfahrung kann ich bestätigen, dass diese bürokratischen Formalitäten, sich durchaus über zehn Jahre hinziehen können.
 
Das russische Informationsportal „Lenta.ru“ kommentierte, dass Susan Massi auch als „Dame, die den Kalten Krieg beendet hat“, bezeichnet wird. Mit ihrer Hilfe änderte die USA ihre Politik gegenüber der Sowjetunion und betrachtete diese schon nicht mehr als „Imperium des Bösen“.
 
Allerdings sollte bei dieser Einschätzung nicht vergessen werden, dass zu diesem Zeitpunkt die Sowjetunion schon fast aufgehört hatte zu existieren, die Hauptarbeit durch die USA und die Reagan-Administration bereits getan war.
 
In den letzten Tagen meldete sich Anatoli Tschubais zu Wort und erinnerte an Zeiten der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts, dem Zeitraum des totalen Ausverkaufs des Landes. Russische Medien vergaßen in diesem Zusammenhang nicht Gerüchte zu erwähnen, dass sich in der damaligen Regierung, deren Mitglied auch Tschubais war, zwei hauptamtliche CIA-Offiziere befunden haben sollen. Sie wurden durch die Medien namentlich benannt.
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