BILD lässt sich von russischen Journalisten bilden


Nicht nur BILD lässt sich von russischen Journalisten bilden. In vielen deutschen Medien-Redaktionen werden russische Fachleute, russische Journalisten gesucht, die den deutschen Kollegen bei der Pflege und Entwicklung ihrer Russophobie fachlich Hilfe leisten können.
Vor einigen Monaten hatte ich einen Zyklus von Beiträgen über den Zerfall der Sowjetunion und den Verlust der russischen Souveränität veröffentlicht. Russland verkam in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts zu einer amerikanischen Kolonie.
Die USA haben Erfahrungen, wie man eine Kolonie organisiert und aufbaut. Bereits nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wandte man die Politik der Umformatierung, der Umerziehung erfolgreich in Deutschland an. Aus Nazis wurden US-loyale Lobbyisten, die fleißig über die virtuelle Transatlantik-Brücke fuhren oder liefen, sich in den USA ausbilden und ein wenig verwöhnen ließen und dann mit neuem demokratischen, sprich US-Wissen und -Ansichten nach Deutschland zurückkehrten, um hier die neue demokratische Gesellschaft aufzubauen, natürlich nach amerikanischem Vorbild und Vorgaben.

Grafik: Zitat Stalin zur Demokratie
Das System der Amerikaner ist dabei ganz simpel.
Nach der Kapitulation Deutschlands verloren die Deutschen ihre Zukunftsvisionen. Immerhin waren sie ja noch bis zum 8. Mai 1945 Arier und dazu bestimmt, die Welt zu beherrschen. Am 9. Mai 1945 hatte sich dies über Nacht geändert und man war hoffnungslos und deprimiert. Dann stand plötzlich der gute Onkel Sam vor dem arbeitslosen Journalisten Fritz Müller oder Adolf Braun, der gestern noch in Goebbels Vorzimmer die Schlagzeilen über den Endsieg formuliert hatte. Natürlich griffen Müller und Braun sofort zu, als Onkel Sam vorschlug, dass sie doch mal nach Amerika reisen können. Dort zeigt man ihnen, wie ein ordentliches Land aussieht und wie man zukünftig leben könnte. Nebenbei besucht man ein paar Vorlesungen und dann findet sich in Deutschland eine geeignete Zeitung oder Radiostation, wo man sein neues Wissen, aber auch ein wenig seine alten Erfahrungen, mit einbringen kann. Es wird wohl niemanden in Deutschland gegeben haben, der ein solches Angebot abgelehnt hat.
Genau das Gleiche hat sich in der untergegangenen Sowjetunion abgespielt. Über Nacht waren die Mitarbeiter der staatlichen Medien arbeitslos, die Partei war eine Partei ohne Volk und ohne Land geworden. Und just zu diesem Moment war Onkel Sam zur Stelle und bot den deprimierten und hoffnungslosen exMitgliedern der Kommunisten-Partei, der Zeitung Prawda, Iswestija, Iskra und wie sie sonst noch alle hießen, genau das Gleiche an, wie damals den Deutschen. Und viele griffen zu.
Video: Sowjetski, USA haben KPdSU-Apparat für sich umgebaut
Soweit zur Nutzung alter Strukturen durch die USA, die man schnell umgebaut hatte. Damit erklärt sich auch, warum es den USA gelungen ist, innerhalb von nur wenigen Monaten das ganze riesige Land zu beherrschen. In der DDR hat man damals diese Leute als „Wendehälse“ bezeichnet.
Lassen Sie uns aber noch in ein anderes Video schauen, wo eine Insiderin berichtet, wie die USA ihre zukünftigen Lobbyisten in Russland auswählten. Und sie berichtet auch, wie die Amerikaner die neuen Medien in Russland schufen.
Video: Ausbildungsprogramme Fünfte Kolonne in USA
Zusammengefasst … Es gibt keinen einzigen namhaften Journalisten in Russland, der nicht durch die amerikanische Schule gegangen ist. Es gibt also eigentlich gar keinen russischen Journalismus, sondern wir haben amerikanisch dominierte Medien in Russland. Daraus erklärt sich auch die unheimlich große Anzahl von oppositionellen Medien in Russland, die jahrelang berichten konnten, was sie wollten. Sie konnten mit Schmutz und Dreck um sich werfen … Russland hat nichts unternommen, denn zum einen wollte man ein demokratisches Land sein, wo die Meinungs- und Pressefreiheit oberstes Gebot hat. Und zum anderen saßen in anderen führenden Positionen auch amerikanische Lobbyisten, die verhindert haben, dass sich die Medienwelt in Russland entamerikanisiert oder russifiziert. Die Fünfte Kolonne hatte das ganze Land fest im Griff.
Aber der Westen zeigte sich nie zufrieden. Er sah, wie toll seine Schule funktionierte, klatschte aber keinen Beifall. Man kritisierte Russland ständig wegen der Unfreiheit, der Medienzensur und natürlich glaubte der deutsche Michel, der Enkel vom Fritz Müller und Adolf Braun, dieser Kritik und saugte somit umso begieriger die „seltenen“ und unter schwierigsten Bedingungen erhaltenen „Wahrheiten“ aus Russland ein.
Der russische Bär hat einen langen Winterschlaf gehalten, insbesondere in der Medienpolitik. Richtig aufgewacht ist er bis heute nicht. Viel zu spät hat man erkannt, welches Spiel wirklich gespielt wird und es ist eigentlich schon zu spät – die heutige aktuelle Situation zeigt es – irgendetwas zu reparieren. Das russische Mediengebäude müsste eigentlich abgerissen und ein neues wieder aufgebaut werden.
Natürlich haben Sie, meine lieben Zuschauer, in den letzten Wochen und Monaten aufmerksam die Nachrichten in den gleichgeschalteten deutschen Medien verfolgt. Diese haben ausführlich darüber berichtet, dass viele russische Medien jetzt den Titel „Ausländischer Medienagent“ erhalten haben. Das bedeutet nicht, dass diese nun verboten sind. Nein, sie können weiter ihre Lügen verbreiten, müssen eben nur zeigen, dass sie ausländische Interessen vertreten.
Und es gibt aber auch Medien, die verboten worden sind. Die haben es wirklich zu weit getrieben. Das aktuellste Beispiel ist wohl „Echo Moskau“. Schauen wir mal, mit welcher Engelsgeduld sich Putin jahrelang um ein gutes Verhältnis zu den Medien bemühte … er frühstückte sogar mit denen, die ihn mit Dreck bewarfen.
Video: Putin frühstückt mit russischen Journalisten
Und viele andere russische Journalisten, die eine Medienpolitik gegen die Interessen Russlands und für die Interessen ausländischer Auftraggeber betrieben haben, sind auch arbeitslos geworden.
Nicht wenige haben aber sehr schnell wieder Arbeit gefunden. Sie sind nämlich in das Land ihrer Auftraggeber gereist, denn dort wurden Fachleute, journalistische Fachleute aus Russland gesucht, die die deutschen Schreiberlinge beraten sollten. Sie erinnern sich sicherlich an meinen Beitrag „Sterne und Sternchen verlassen Russland“ vom 24. März …

Screen: Russischsprachige Schlagzeilen in der Zeitung die BILDet
Es ist unstrittig, dass die deutschen Medien nun einen qualitativen Zuwachs erhalten haben, auch wenn es nur Russen sind. Aber die sind willig und preiswert und helfen dabei, dass die Deutschen endlich Revanche nehmen können, Revanche am Datum 8/9. Mai 1945.
Auch während des damaligen Kampfes gegen die deutschen Faschisten, auch einem Kampf auf Leben und Tod, gab es viele sowjetische Verräter – als Stichwort sei die Wlassow-Armee genannt, die mit der Waffe in der Hand, auf ihren Vater oder Bruder geschossen haben. Trotz der Verräter hat die Gerechtigkeit gesiegt.
Heute haben wir wieder russische Verräter, die mit der Feder in der Hand, oder der Tastatur unter den Fingern, gegen das eigene Volk kämpfen und die Interessen derjenigen verbreiten, die den Untergang Russlands wollen und die den Mohr, wenn er denn seine Schuldigkeit getan hat, ganz schnell zu den sogenannten „drei russischen Buchstaben“ schicken:
Video: Wer hat dich gerufen …
Russlands Medientruppen verfügen leider nur – mal im übertragenen Sinne gesprochen - über den T-34, obwohl der T-14 „Armata“ dringend benötigt wird. Die Kollaborateure werden somit ganz bestimmt die eine oder andere Medien-Schlacht gewinnen. Den Medienkrieg aber werden sie nicht gewinnen, denn kapituliert wird zum Schluss, wie die Geschichte zeigt.
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Kommentare ( 3 )
Bastian Радебергер Radeberger
Veröffentlicht: 26. März 2022 01:51 pm"Die BILD-Zeitung scheint da mal wieder eine führende Rolle eingenommen zu haben, war vielleicht sogar die erste Redaktion, die geflüchtete russische Journalisten ..."
Ganz einfach. Die BLÖD - Zeitung, als Organ des Springer-Konzerns, eigentlich ein Klatschblatt, hatte sich schon zu Kohls Zeiten zum Regierungssprachrohr entwickelt. Seit Schröder (gib mir mal nen Bier) und vor allem unter der angeblichen Super-Kanzlerin Angela M. wurde dieses Wurschtblatt quasi zum Zentralorgan der Bundesregierungen, über das so fast alle Minister- Innen als auch - Außen ihre oft kruden Thesen unter dem Volk verbreiteten. Nun muß man wissen, daß alle Mitarbeiter des Springer-Konzerns bei ihrer Einstellung eine "Liebeserklärung" zu den USA schriftlich bekunden mußten und müssen. Allerdings ist der Springer-Konzern mehrheitlich kein bundesdeutscher mehr, sondern ein US-Fonds-Unternehmen. Nun macht man eben das von da drüben vorgeschriebene. Wie es sich eben für eine Kolonie gehört.
Anton Amler
Veröffentlicht: 26. März 2022 10:19 pmLeider muß ich an dieser Stelle eine oben aufgeführte Darstellung dahingehend abändern, daß die Deutschen nicht aufmerksam die veröffentlichten Nachrichten in den Medien verfolgt haben, sondern vielmehr von diesen verfolgt wurden, sozusagen reziprok !
Anton Amler
Veröffentlicht: 26. März 2022 12:10 pmImmer wieder lese ich die messerscharfen Analysen über die Entstehung der 5. Kolonne.
Wo bleiben die Konsequenzen daraus?
Die lebensbedrohlichen Metastasen breiten sich immer noch ungehindert aus, und nur, weil ein soganannter Heiler aus fernem Land postuliert, man möge sehr rücksichtsvoll mit der Behandlung verfahren, verweigert der Patient, der schon nichts mehr "falscher" machen kann, den operativen Eingriff.
Mein im Osten lebender, humanistisch beseelter Klassenkamerad und Medizin-Emerit, also kein intellektuell Zurückgebliebener, hat mir gestern sein tiefes Bedauern über den zerstörerischen Angriff auf die Geburtenklinik, und über das, was mit den Kindern und Wöchnerinnen in Mariupol geschah, ausgedrückt.
Man sollte in der "Prawda" täglich korrekte Informationen über den Verlauf der "militärischen Aktion" lesen können, die dann natürlich von unserer Presse kolportiert werden, aber so zunächst mal im Raum stünden.
"Nicht wissen" - macht affin !
Uwe Erich Niemeier
Veröffentlicht: 26. März 2022 17:29... ja, das Schlimmste vom Schlimmsten sind nicht die West-Sanktionen, sondern unsere Sprachlosigkeit ...