Das Handtuch ist zerschnitten, das Band ist geworfen

Das Handtuch ist zerschnitten, das Band ist geworfen
 
Der erste Januar 2023 hat das zerstört, woran Generationen deutscher und russischer Menschen gearbeitet haben. Das Handtuch ist zerschnitten, das Band ist geworfen. Möglich, dass ich in dieser Formulierung etwas verwechsele.
 
 
Ja, möglich, dass ich diese deutschen Sprüche durcheinanderbringe. Vielleicht ist das verbindende Band zerschnitten und nicht das Handtuch, sondern der Fehdehandschuh geworfen.
 
Manchmal ist es gut, wenn ehemals bindende Bänder zerschnitten werden, denn diese bindenden Bänder könnten auch Fesseln sein und Russland, so scheint es, hat es akzeptiert, dass Deutschland die fesselnden Bänder durchschnitten und den Fehdehandschuh geworfen hat.
 
Was verbindet Russland mit Deutschland seit dem ersten Januar 2023 noch? Nichts! Russland ist seit Jahresbeginn im Verhältnis zu Deutschland ein souveränes Land, völlig frei in seinen Entscheidungen und braucht auf nichts Rücksicht zu nehmen. Es wird nichts wesentliches mehr nach Deutschland verkauft. Es wird nichts wesentliches mehr in Deutschland eingekauft. Man braucht aus ökonomischen Interessen heraus, somit keinerlei Rücksicht mehr auf irgendwelche Dinge zu nehmen, gute Miene zum tödlichen Spiel zu machen.
 
Kulturell? Was spielt sich denn noch ab auf diesem Gebiet? Nichts! Hoffen wir, dass Deutschland nicht auch dazu übergeht, die Zukunft der deutschen Kultur darin zu sehen, dass man sowjetische Denkmäler im Großen Deutschland, ähnlich wie in Polen, Tschechien und den baltischen Staaten schleift.
 
Politisch ist alles gesagt worden – die neueste politische Entscheidung, den nazifizierten Slawen in der Ukraine deutsche Panzer zu schicken, macht Deutschland zum Kriegsteilnehmer. Der Sprecher der Bundesregierung hat zwar am 9. Januar erklärt, dass Deutschland vorläufig keine Panzer in die Ukraine schickt, aber wichtig ist eben das Wort „vorläufig“. Wie schnell sich Ansichten in Deutschland ändern und wie schnell angebliche Rote Linien in Bewegung geraten, um mehr Spielraum für Entscheidungen zu geben, sehen wir ja seit Februar 2022 oder populärer gesprochen, sehen wir seit den 5000 Stahlhelmen.
 
Deutschland ist schon lange Kriegsteilnehmer, man scheute sich nur aus politischen Gründen, dies laut zu sagen. Deutschland führt einen Stellvertreterkrieg in der Ukraine. Man versucht, mit Hilfe der ukrainischen Wlassow-Armee das doch noch zu vollenden, was von 1941-1945 nicht verwirklicht werden konnte.
 
Puschkow, bekannter Senator im russischen Föderationsrat kommentierte in der vergangenen Woche, dass der klaffende Riss zwischen Europa und Russland immer größer wird. Namentlich sprach er Deutschland an und meinte, Deutschland habe das Rückgrat der früheren Beziehungen gebrochen, als es auf russisches Gas verzichtet hat, welches durch die Nordstream-Leitung strömte.
 
Die Explosionen beider Leitungen haben den Schlusspunkt unter die Gaslieferungen gesetzt. Russische Gaslieferungen sind jetzt noch nicht einmal theoretisch denkbar.
 
 
Eigentlich, überlegte Puschkow laut, waren die Gaslieferungen das Band, welches beide Länder verband. Das funktionierte sogar während des Kalten Krieges. Die jetzige Situation wirft die Beziehungen beider Länder 50 Jahre zurück. Er erinnerte an das Jahr 1970, wo die Sowjetunion und die BRD einen „Röhrenvertrag“ unterzeichneten. Jetzt befinde man sich noch vor dieser Zeit.
 
Die russischen Feiertage zum Jahreswechsel sind nun endlich vorbei und das politische Leben wird wieder aktiviert. Die Folgen von Panzerlieferungen oder überhaupt der Lieferungen militärischer Ausrüstung Deutschlands an die Ukraine, wird man in Deutschland zu spüren bekommen – nicht heute, nicht morgen, vermutlich in zwei Jahren, wenn die wirtschaftlichen Folgen der jetzigen Politik real im Leben der Deutschen vollumfänglich angekommen sind. Aber da wird sich schon niemand mehr an diese Panzer, Stahlhelme oder an irgendeinen Scholz, Habeck oder Baerbock erinnern.
 
Wie habe ich die morgendlichen Besuche in der Sauna, dem Kaliningrader Informationszentrum Nord, vermisst. Aber jetzt ist alles bestens. Ich bin wieder in Kaliningrad und kann mich in der Sauna mit interessanten Leuten unterhalten, Gedanken austauschen und Fragen beantworten. Heute fragte mich ein Bekannter, ob ich irgendetwas von den Gerüchten wüsste, die in Kaliningrad die Runde drehen. Er habe gehört, dass das deutsche Generalkonsulat geschlossen werden soll. Ja, diese Gerüchte sind mir bekannt, antwortete ich. Wenn Sie wissen wollen, was mir bekannt ist, dann schauen Sie morgen auf meinen Informationskanälen vorbei.
 
Kommentare werden auf diesem Portal nicht mehr freigeschaltet.
 
Sie sahen einen Beitrag von „Baltische Welle“. Vielen Dank für Ihr Interesse. Tschüss und Poka aus Kaliningrad.
 

 

Reklame

Kommentare ( 0 )

Um zu kommentieren, müssen Sie sich registrieren oder einloggen.

Autorisierung