Deutsche schmollen. Sitzung des St. Petersburger Dialogs abgesagt.


Der Petersburger Dialog ist ein bilaterales Diskussionsforum, das zum Ziel hat, die Verständigung zwischen den Zivilgesellschaften Deutschlands und Russlands zu fördern – so schreibt es Wikipedia. Initiator dieses Dialogs war Deutschland im Jahre 2001.
Am 8./9. Juli sollte eine Vorstandssitzung des russisch-deutschen Forums „Petersburger Dialog“ stattfinden. Deutschland hat diese Vorstandssitzung abgesagt. Grund ist die Entscheidung der russischen Generalstaatsanwaltschaft, drei deutsche Organisationen zu unerwünschten Organisationen zu erklären und diese somit des Landes zu verweisen. Zwei dieser Organisationen waren Teilnehmer am Diskussionsforum.

Schaut man spitzfindig auf die Definition des deutschsprachigen Wikipedia, wo erklärt wird, dass dieses Forum das Ziel hat, die Verständigung zwischen den Zivilgesellschaften Deutschlands und Russlands zu fördern, so kommt man zu dem Schluss, dass Deutschland eben nicht mehr an einer Verständigung der beiden Zivilgesellschaften interessiert ist und deshalb das Treffen abgesagt hat.
Schaut man aber etwas weniger spitzfindig auf die Ereignisse, so stellen wir fest, dass nicht das Forum an sich abgesagt wurde, sondern nur eine Vorstandssitzung. Also Deutschland schmollt nur ein wenig und die nächste Vorstandssitzung könnte kommen … mit ein wenig Verspätung.
Der deutsche Vorstandsvorsitzende dieses Dialogs ist übrigens Ronald Profalla. Dieser meinte, dass Russland die Arbeit der Nichtregierungsorganisationen in einem derartigen Umfang kriminalisiere, dass dies schon nicht mehr zu ertragen ist. Berlin werde dies so einfach nicht hinnehmen und drohte mit Konsequenzen.
Russland ist bereits daran gewöhnt, für alles zu bezahlen. Egal was Russland macht, es ist grundsätzlich verkehrt. Somit ist das Leben mit „Konsequenzen“ eine reine Gewohnheitssache.
Bereits im Jahre 2014, nachdem Russland „die Krim erobert“ hatte, fiel der Petersburger Dialog aus. Mir war das gar nicht mehr erinnerlich, man hat es gar nicht bemerkt. Und als ich weiter bei Wikipedia las, fehlte auch ein Eintrag im Jahre 2020. Fand da nun der Dialog statt oder nicht?
Der deutsche Vorstand informierte nun, dass der nächste Dialog nur dann stattfinden werde, wenn alle Teilnehmer ungehindert daran teilnehmen können. Das hört sich schon wieder wie Erpressung an: Entweder Russland macht, was wir Deutschen wollen, oder das Forum findet nicht statt. Ich denke mal, dass Russland sich dem zweiten Teil des deutschen Gedankenganges anschließen sollte. Lasst das Forum ausfallen.
Die Geschichte des Petersburger Dialogs, welcher erstmalig im April 2001 stattfand, hat gezeigt, dass auch dieser Dialog nicht das bringt, was er eigentlich bringen soll. Er kostet nur das Geld der Steuerzahler und hat nicht verhindert, dass es zwischen beiden Staaten gegenwärtig einen Zustand gibt, der schlechter kaum noch werden kann – wenn wir mal die bevorstehenden Wahlen und deren wahrscheinliches Ergebnis im September 2021 in Deutschland außer Acht lassen.
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