Deutschland als Retter für russische Fahnenflüchtige


Einen Tag vor Verkündung der Teilmobilmachung durch den russischen Präsidenten Putin, wurden durch die Staatsduma Ergänzungen zum Strafgesetzbuch verabschiedet, die Fragen regeln, die im Zusammenhang mit dem Dienst während Mobilmachungs- und Kriegszeiten stehen. Die Fragen wurden spät, aber nicht zu spät geregelt.
Rufen wir uns nochmal die wichtigsten Festlegungen in Erinnerung. Sie regeln die Verantwortung für Desertation in Kriegszeiten, Plünderungen, Vernichtung von Waffen und technischer Ausrüstung und freiwillige Gefangenschaft.
- So drohen mindestens drei, maximal zehn Jahre Freiheitsentzug, wenn man sich freiwillig in Gefangenschaft begibt.
- Fünfzehn Jahre Freiheitsentzug gibt es für Plünderungen.
- Befehlsverweigerung wird mit bis zu drei Jahren Freiheitsentzug bestraft.
- Wer seinen Truppenteil ungenehmigt während der Mobilmachungsperiode oder des Kriegsrechts verlässt, dem drohen Strafen zwischen fünf bis zehn Jahren.
Das der Dienst in der Armee nicht bei Jedem Begeisterung auslöst – dafür kann man Verständnis haben. Die Interessen der männlichen Bevölkerung sind eben vielfältig, insbesondere der jungen Menschen. Aber wer in einer Gesellschaft lebt und die Gesellschaft für sich und seine Entwicklung nutzt, muss der Gesellschaft auch wieder etwas zurückgeben. Somit ist Wehrpflicht zu leisten und im Falle, dass der Staat sich in Gefahr befindet, muss man seiner Pflicht, mit der Waffe in der Hand, nachkommen, wenn der Staat dazu aufruft. So regeln es die Gesetze in allen Ländern dieser Welt.
Und gerade deshalb ist es unverständlich, wie die Verantwortlichen der Bundesrepublik Deutschland, einschließlich der staatlich gelenkten Medien, auf die Teilmobilmachung in Russland reagieren, diese kritisieren und versuchen, maximal die Handlungen des russischen Staates zu diskreditieren. Als die Ukraine die totale Mobilmachung, einschließlich Ausreisesperren, bereits vor Monaten angeordnet hatte, fiel kein einziges kritisches Wort – zumindest ist mir keins erinnerlich. Mit seinen Handlungen macht es Deutschland Russland mit jedem Tag einfacher, Entscheidungen zu fällen, die das Leben in Deutschland erschweren, die Russland von irgendwelchen moralischen Bedenken, die hier und da noch im Verhältnis zu Deutschland existieren, befreit.
Und Deutschland scheint es auch überhaupt nicht in den Sinn zu kommen, dass sich die Situation in Europa so entwickeln könnte, dass auch Deutschland Überlegungen anstellen muss, ob sein bisheriger Schutz ausreicht. Oder glaubt man in Deutschland, dass die Amerikaner mit ihren Atomraketen in Deutschland schon alles richten werden?
So uneinig, so eigennützig, wie sich die Europäische Union in der gegenwärtigen Krisensituation zeigt, so wird es auch der NATO gehen. Es wird keine Geschlossenheit geben und jeder wird, für den Fall des Bündnisfalles versuchen, sich irgendwie zu drücken. Mit anderen Worten, es wird Staats-Fahnenfluchten geben.
Vorher gibt es aber, glaubt man den deutschen Medien, massenhafte Fahnenfluchten russischer Bürger, die sich vor einer möglichen Einberufung drücken wollen. Ich warte jetzt nur auf Videonachrichten, wo die in Afghanistan vor einem Jahr entstandenen Aufnahmen, auf dem dortigen Airport, so manipuliert werden, dass man dem unkritischen deutschen Medienkonsumenten vermitteln kann, dass es sich hier um aktuelle Aufnahmen aus Russland handelt.
Aber ich will auch gar nicht bestreiten, dass es russische wehrpflichtige Bürger gibt, die sich jetzt aus dem Land absetzen. Seit dem 24. Februar haben sich bereits zehntausende, vielleicht sogar hunderttausende russische Bürger, sogar sehr bekannte Bürger aus der Politik, der Kultur, des Sports usw. ins Ausland abgesetzt. Wir leben damit. Die Gesellschaft wurde sauberer.
Wenn aber die wehrpflichtigen Männer, die sich jetzt ins Ausland begeben haben, glauben, dass sie damit aller Sorgen ledig sind, so irren sie, denn die Sorgen beginnen erst. Es kann nämlich durchaus möglich sein, dass sie nie wieder in ihr Vaterland einreisen können, nie wieder Eltern und Verwandte sehen, nie wieder ihr Eigentum nutzen können.
Konteradmiral Wladimir Zimljanski, Vertreter der Hauptverwaltung Mobilmachung des russischen Generalstabes, informierte am Donnerstag über Einzelheiten der Teilmobilmachung. Russische Bürger, die sich außerhalb der Russischen Föderation aufhalten und ihren ständigen Wohnsitz in Russland haben und als Wehrdienstfähige in den Wehrkreiskommandos erfasst sind, können, wie alle anderen Wehrpflichtigen, im Rahmen der Teilmobilmachung einberufen werden. Russische Bürger mit ständigem Wohnsitz im Ausland, die nicht in den Wehrkreiskommandos als Wehrdienstpflichtige erfasst sind, können nicht einberufen werden.

Damit dürfte eigentlich alles klar sein. Ich bin zwar kein Jurist, aber die Nichtbefolgung eines Einberufungsbefehls ist für mich Fahnenflucht und wer länger als einen Monat diesen Befehl nicht befolgt, muss mit zehn Jahren Freiheitsentzug rechnen. Gut, mögen einige denken, dann lebe ich eben ständig im Ausland, brauche aber keine Angst haben, im Kampf zu sterben.
Aber es steht die Frage, wo denn die vielen Fahnenflüchtigen sich jetzt hinbegeben? Welches Land wird bereit sein, diesen Russen Aufenthaltsrecht zu gewähren… und zwar für immer?
Ein Land ist bereits bekannt – Sie werden es ahnen meine lieben Leser und Zuschauer: richtig, es ist Deutschland.
Die deutsche Innenministerin kommentierte, dass diese Mobilmachungsflüchtlinge in Deutschland einen Asylantrag stellen können, wenn sie gleichzeitig erklären, dass sie gegen das Putin-Regime sind. Mit anderen Worten, Deutschland ist bereit nicht nur Fahnenflüchtige aufzunehmen, sondern überredet diese auch noch Vaterlandsverrat zu begehen. Interessant, was man den Bürgern des Landes zumutet, dem man seine Existenz zu verdanken hat.
In der Regel wird es so sein, dass Deserteure, denen schlimmste Repressalien drohen, den internationalen Schutz Deutschlands erhalten. Jeder, der mutig gegen das Putin-Regime auftritt und sich damit in größte Gefahr begibt, kann einen Antrag auf politisches Asyl in Deutschland stellen – so die Innenministerin, die von der Zeitung „Welt“ zitiert wird.
Die Frau Ministerin erinnerte, dass Deutschland schon mehrere Monate russische Flüchtlinge aufnimmt und ihnen politisches Asyl gewährt. 438 sind es schon – wie die Ministerin sich erinnert. Ihr pflichtete der deutsche Justizminister bei, der auch informiert war, dass viele Russen das Land verlassen. Alle, die die liberale Demokratie lieben, sind herzlich willkommen in Deutschland. Vorsicht Herr Minister, es gibt hunderte Millionen Afrikaner und Asiaten, die die liberale Demokratie lieben …
Immer, wenn ich derartige Artikel schreibe, versuche ich mich an Historisches zu erinnern, wie Russland oder die Sowjetunion in der Vergangenheit mit Problemen fertig geworden ist. Und so kam mir auch der Kampf der Sowjetunion auf Leben und Tod in den Jahren 1941-1945 in den Sinn. Der sowjetische General Wlassow, der Anfang des Krieges in deutsche Gefangenschaft geriet, hatte, um sein erbärmliches Leben zu retten, weitere zehntausende von sowjetischen Soldaten zu Verrätern gemacht, die dann gegen ihr eigenes Land kämpften. Kaum einer dieser Verräter ist eines natürlichen Todes gestorben.
Es gibt aber auch andere Beispiele, wie sich der russische Präsident Putin erinnert:
Tja, so waren die Deutschen. Die Russen, die ihre Heimat nicht verraten wollten, wurden ermordet. Schämt Euch Ihr Deutschen, dass Ihr solche Äußerungen von deutschen Ministern einfach so hinnehmt.
Sie sahen einen Beitrag von „Baltische Welle“. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Tschüss und Poka aus Kaliningrad
Reklame

Um zu kommentieren, müssen Sie sich registrieren oder einloggen.
Kommentare ( 3 )
Peter Nagel
Veröffentlicht: 23. September 2022 15:06 pmWie heißt es so schön, wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen. Tja die Deutschen Politiker und die Medien...Heuschlerei und Doppelmoral sind ja hier in Absurdistan an der Tagesordnung.
Ach wie würde es den hier aussehen, wenn mal hier eine Mobilmachung kommen sollte? Ich glaube hier würde es mehr Deserteure geben als in Russland? Wenn ich mir diesen Kindergarten Bundeswehrmacht anschauen, dann kann ich nur lachen und in diesen Verein habe ich mal gedient.
Ach ja als es hier noch ne Wehrpflicht gab, da wurden Deserteure von der MP auch gesucht und in den Bau gesteckt nur mal so liebe Politik-Schranzen. Aber hier in Absurdistan ist ja jeder Willkommen ob Deserteur, Mörder, Vergewaltiger, Kinderschänder, Politisch Verfolgter, Vaterlandsverräter, Deutschland nimmt jeden auf, wer auch sonst!
Manfred SCHARTOW
Veröffentlicht: 23. September 2022 21:06 pm657 Anträge auf Wehrdienstverweigerung hat die Bundeswehr in diesem Jahr verzeichnet. Das sind schon jetzt, im September, drei Mal so viele wie 2021.
Die Ursache für den Anstieg ist für Eva Högl (SPD) klar: „Das hat natürlich mit dem Krieg, mit dem 24. Februar zu tun“, sagt die Wehrbeauftragte des Bundestages. Sie höre „in die Truppe herein“, so Högl. Ihre Beobachtung: Die Soldaten wissen ganz genau, „dass es jetzt unter Umständen ernst werden kann, dass es unter Umständen schnell gehen muss und dass sie immer einsatzbereit sein müssen.“ Die gestiegene Zahl der Anträge verwundere sie nicht.
Erichowitsch verlieren Sie so langsam ihre Geduld? Ihre Wortwahl lässt darauf schließen. Vor allem Ihre Bemerkung:" Schämt Euch Ihr Deutschen, dass Ihr solche Äußerungen von deutschen Ministern einfach so hinnehmt."
Ja ich schäme mich, dass Deutschland ein Hauptakteur bei der Verhinderung von MinskII war und heute ein führende Rolle in diesem sinnlosen Gemetzel im Osten der Ukraine inne hat. Peace
Uwe Erich Niemeier
Veröffentlicht: 24. September 2022 05:26... ich bin generell ungeduldig.
loyalo nilats gleichgesinnter
Veröffentlicht: 24. September 2022 15:13 pmm.e. sollten nur reservisten einberufen werden. wer spricht von wehrdienstleistenden? die müssen doch erst ausgebildet werden. es wird hier wie dort immer verworrender. und ich finde, auch russland gibt z.t. unverständliche, nicht nachvollziehbare informationen raus. es ist wie im irrenhaus, medwedjew, kadyrow, irgendwelche museumsdirektoren, einige duma abgeordnete und irgendwelche parlamentarier aus moskau-fernen gebieten. rufen sogar auf, putin zu entmachten. bald habt ihr das niveau deutschlands erreicht. wo soll das noch hinführen, stalin war zwar ein verbrecher, hat aber erreicht was er wollte. m.e. sollte eine, ich wiederhole, eine person das sagen haben. und das kann nur putin sein.
tschüs und poka
Uwe Erich Niemeier
Veröffentlicht: 24. September 2022 15:18... nun bleiben Sie mal ruhig und lesen alle möglichen, Ihnen zugänglichen Informationen mal mit etwas weniger Emotionen. Vor allem schauen Sie, wer diese Informationen verbreitet. Auch ich habe zu manchen Dingen die in Russland vor sich gehen, Verständnisprobleme, aber vieles klärt sich, wenn man die Vielzahl der Informationen aus seriösen Medien miteinander analysiert und verknüpft ...