Die Russen kommen! Norwegen Vorreiter bei neuer Realpolitik?

Die Russen kommen! Norwegen Vorreiter bei neuer Realpolitik?
 
Die letzten Jahre, insbesondere seit dem Staatsstreich in der Ukraine im Jahre 2013 und dem feigen vertragsbrüchigen Verhalten westlicher Garantiestaaten, an der Spitze mit der Bundesrepublik Deutschland, brachten Russland dazu, sich auf seine Kräfte und seine nationalen Interessen zu besinnen. Das Land entwickelte sich zum „Reich des Bösen“.
 
 
In der Staatengruppe der westlichen Solidargemeinschaft unter Führung der USA, begann man zu verstehen, dass die Zeit der erfolgreichen Kolonialisierung Russlands endgültig vorbei ist. Man kann nur noch versuchen, den Prozess der endgültigen Wiederherstellung der Souveränität Russlands, hinauszuzögern.
 
Dazu dienen Sanktionen auf wirtschaftlichem und finanziellem Gebiet, personengebundene Sanktionen, aber auch verstärkte militärische Aktivitäten, um Russland zu zwingen, mehr Zeit, Kraft und Ressourcen in den Aufbau der Armee zu investieren, in der Hoffnung, dass eben genau diese Zeit, Kraft und Ressourcen bei der Entwicklung der Sozialgesellschaft fehlt.
 
Diese Politik hatte schon zu sowjetischen Zeiten nicht zum Erfolg geführt. Wir wissen heute, dass die Wirtschaftspolitik im Sozialismus nicht die klügste war. Wir wissen auch, dass im Sozialismus die Ideologie an erster Stelle stand und Dogmen regierten. Wir wissen aber auch, dass der Zusammenbruch durch organisierten Verrat erfolgte, der vermutlich über viele Jahrzehnte vorbereitet worden war.
 
Russland hat gelernt, wenn auch mit langsamem Tempo. Die Sanktionen, die der Westen jetzt verhängt, aber auch die militärischen Aktivitäten der NATO unmittelbar an den Grenzen, begleitet von politischen Aktionen der westlichen Solidargemeinschaft, haben jedoch dazu geführt, dass Russland sich viel intensiver mit seinen Problemen beschäftigt und die Entwicklung beschleunigt hat.
 
Die russische Armee ist heute wohl die schlagkräftigste Armee der Welt – zumindest könnte man zu diesen Schlussfolgerungen kommen, wenn man Richtung Syrien schaut und wenn man sich die Flucht der NATO-Truppen aus Afghanistan in Erinnerung ruft.
 
Schauen wir auf die hysterischen Verhaltensweisen der westlichen Solidargemeinschaft, mit der NATO an der Spitze – wobei viel Hysterie vermutlich künstlich gespielt ist – so scheint doch eine mächtige Portion Angst bei der NATO und deren Mitgliedsstaaten zu herrschen, dass es im Zusammenhang mit der Ukraine zu einem realen Konflikt mit Russland kommt.
 
Russland selber bleibt ruhig – ein Verhalten, was mich persönlich beeindruckt. Mit ruhigen Worten erklären Putin, Lawrow oder deren Pressesprecher wie sie über dieses oder jenes denken und fordern den Westen zum Dialog auf. Parallel dazu demonstriert man die Einsatzbereitschaft der russischen Armee – es werden Übungen im Rahmen des normalen Ausbildungsprozesses durchgeführt. Wie der Westen diese Übungen interpretiert, bleibt ihm überlassen.
 
Nun beginnt aber wohl ganz leise ein Prozess von Realpolitik, von Realdenken einzusetzen. Selbst Blinde sehen, wie Russland seine Sicherheit organisiert und wie man sich im Falle einer Bedrohung zur Wehr setzen wird. Und es gibt Staaten die befürchten, Opfer der russischen Selbstverteidigung zu werden, wenn sie NATO- oder US-Strukturen Aufenthaltsrecht gewähren.
 
So hat die norwegische Außenministerin jetzt erklärt, dass man es nicht mehr wünsche, dass sich ausländische Truppen, insbesondere NATO-Truppen an der Grenze zu Russland aufhalten. Der russische Nachbar fühle sich hiervon provoziert und bedroht und man möchte keinen gereizten Nachbarn als Nachbarn haben. Deshalb werde Norwegen mit seiner Armee den Schutz seiner Grenze wieder übernehmen.
 
Eine sicherlich vernünftige Entscheidung der Norweger. Und wenn diese die NATO generell bitten würden, das Land zu verlassen, dann wird man sicherlich bald merken, dass sich die Russen das auch anmerken lassen – diesmal im positiven Sinne.
 
Ein russischer Politologe kommentiert, dass „die Angst das Gefühl der Realität“ wiedergeboren hat. Es ist eine absurde Situation entstanden, wo die USA ihre Kriegsschiffe tausende von Kilometern von ihrem Kontinent entfernt an die russische Küste entsenden, um Russland der Aggressivität zu beschuldigen. Allen ist klar, dass ein kleiner Funke ausreicht, um den Krieg auszulösen. Und die ersten Opfer sind natürlich die, die sich direkt vor Ort befinden. Nun scheint langsam ein ernüchternder Denkprozess eingesetzt zu haben – meint der Politologe Markow mit Blick auf Norwegen.
 
Russische Medien erinnern daran, dass das russische Außenministerium Norwegen vorgeworfen habe, an der Militarisierung der Arktis zu arbeiten. Am 10. Mai hatte Norwegen einem Atom-U-Boot der USA gestattet, in den Zivilhafen von Tromse im Norden Norwegens einzulaufen.
 
Der Politologe schloss nicht aus, dass russische Truppen sich auch auf das Territorium der Ukraine bewegen könnten. Allerdings nicht, um dort aktive Kampfhandlungen durchzuführen. Markow zeigte sich überzeugt, dass der größte Teil der ukrainischen Armee bei Beginn von möglichen bewaffneten Handlungen in der Ukraine, sofort desertieren wird. Für Russland würde nur die Aufgabe bestehen, den Prozess der De-Okkupierung der Ukraine durch deren eigene Bevölkerung schützend zu begleiten.
 
 
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