Ereignisse in Russland in der abgelaufenen Woche

Ereignisse in Russland in der abgelaufenen Woche
 
In der abgelaufenen Woche gab es eine Reihe von Beratungen und Beschlüsse im militärischen Bereich in Russland. Eine der wichtigsten Ereignisse war die Sitzung des erweiterten Kollegiums des russischen Verteidigungsministeriums. Baltische Welle hat einige Momente zusammengefasst.
 
 
Der Chef des russischen Generalstabs Armeegeneral Gerassimow schätzte die gegenwärtige Situation im Operationsbereich der russischen Armee in der Ukraine, als die schärfste Situation seit Beginn der Militäroperation ein. Die Handlungen finden auf einer großen Fläche statt. Die Frontlinie hat eine Länge von über 800 Kilometern. Die russische Armee hat die vollständige Kontrolle über die Lugansker Volksrepublik. Mariupol wurde mit sehr geringen Verlusten eingenommen. Auch die Küste am Asowschen Meer konnte unter Kontrolle genommen werden, ebenso wie in den Gebieten Cherson und Saporoshez.
 
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu informierte, dass Russland eine neue Truppengruppierung im Nordwesten Russlands schaffen wird. Dies sei die Antwort auf die Politik der NATO. Diese stationiere immer mehr Truppen an der russischen Grenze und erweitere die Mitgliederanzahl, direkt an der russischen Grenze – sprich Finnland und Schweden.
 
Weiterhin forderte Schoigu, drei neue Mot.-Schützendivisionen aufzustellen (Mobilmachungsstruktur: 14.000 Mann, drei Mot.-Schützenregimenter, ein Panzerregiment sowie eine Vielzahl selbständiger Regimenter und Bataillone). Diese sollen in den russischen Gebieten Cherson und Saporoshez stationiert werden. Ein weiteres Armeecorps wird in Karelien stationiert. Weiterhin werden fünf Artilleriedivisionen aufgestellt, Artilleriebrigaden großer Reichweite und Wirkung, acht Regimenter mit Bombenflugzeugen und ein Regiment Jagdflieger. Insgesamt geht es um eine geschätzte Gesamtpersonalstärke von zusätzlich 100.000 Mann zur bereits bestehenden Armee. Ziel ist, die russische Armee auf 1,5 Mio. Mann aufzustocken, davon 695.000 Vertragssoldaten.
 
Mit Stichtag 1. Januar 2023 hat Russlands Armee eine Personalstärke von 1.150.626 Mann, davon 521.000 Vertragssoldaten.
 
Weiterhin schlägt der russische Verteidigungsminister vor, zwei neue Militärbezirke zu schaffen: den Moskauer und den Leningrader Militärbezirk.
 
In seinen weiteren Darlegungen informierte Sergej Schoigu über den Beginn der Entfaltung der neuen Interkontinentalen ballistischen Raketen RS-28 „Sarmat“ auf dem gesamten Territorium Russlands. Diese sind in der Lage, jedes Ziel auf der Welt über den Nord- und Südpol zu erreichen. Über eine Abwehrmöglichkeit verfügt gegenwärtig kein anderes Land.
 
Der russische Verteidigungsminister schlug vor, das System der Einberufung zum Grundwehrdienst zu ändern. Bisher waren männliche Bürger vom 18. bis 27. Lebensjahr wehrpflichtig. Dies soll sich etappenweise ändern. Die Wehrpflicht soll mit 21 Jahren beginnen und mit dem 30. Lebensjahr enden.
 
Weiterhin sollen diejenigen, die sich für einen längeren, freiwilligen Wehrdienst interessieren, zukünftig sofort als Vertragssoldaten eingestuft werden und ihren Dienst entsprechend versehen. Bisher waren Vertragssoldaten verpflichtet, zuerst ihren Grundwehrdienst abzuleisten und erst dann konnten sie in ein Vertragsverhältnis eintreten.
 
Der Gedanke, der vor wenigen Tagen von einigen Duma-Abgeordneten wiederholt geäußert worden war, die Wehrpflicht von 12 auf 24 Monate aufzustocken, fand keinerlei Erwähnung während der Beratung im Verteidigungsministerium.
 
 
Der russische Präsident forderte das Mobilmachungssystem zu reformieren. Die Teilmobilmachung habe gezeigt, dass dies notwendig sei. Wichtig ist in erster Linie, das System der Wehrkommandos in den Regionen zu modernisieren. Putin forderte besondere Aufmerksamkeit auf die Digitalisierung der Wehrkommandos zu richten. Weiterhin muss die Zivilverteidigung und die Territorialverteidigung neu organisiert werden. Eine weitere wichtige Aufgabe ist, das Zusammenwirken mit der Industrie in Mobilmachungsperioden zu organisieren.
 
Eine weitere wichtige Aufgabe ist der Aufbau von Mobilmachungsreserven, sowie deren Lagerung und Pflege. Neu organisiert werden muss die Überführung dieser Reserven in die Truppenteile, die mobilisiert werden. 
 
Zur Umsetzung der Forderungen des Präsidenten werden Arbeitsgruppen gebildet, die den militärischen mit dem zivilen Sektor koordinieren. Monatlich wird dem Präsidenten Bericht erstattet.
 
Schaut man auf diese, aber auch viele andere Meldungen aus Russland, die ich aus Zeitgründen nicht immer zitieren kann, so ist doch erkennbar, wie intensiv Russland an der Korrektur von Fehlern aus der Vergangenheit arbeitet, aber auch die aktuellen Herausforderungen recht gut meistert. Bisher scheint die beispiellose Sanktionswelle gegen Russland im realen Leben des Landes, dem Leben der Bevölkerung, nicht angekommen zu sein, denn das Leben geht völlig normal weiter.
 
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