Ist Polen das Streichholz an der Lunte?


Der Erste Weltkrieg begann, weil man in Europa meinte, dass die Welt nicht gerecht aufgeteilt ist. Die heutige Situation scheint eine Wiederholung der Ereignisse vor fast 100 Jahren zu sein. Europäische Länder bereiten sich darauf vor, Europa neu aufzuteilen.
Eine meiner Leserinnen sandte mir den Link zu einem Telegram-Kanal.
Dort informiert der Blogger, dass das polnische Verteidigungsministerium im Jahre 2023 bis zu 250.000 Reservisten einziehen will – konkreter wird er oder das polnische Verteidigungsministerium nicht. Wir wissen also nicht, ob es sich nur um normale Reservisteneinberufungen von nur wenigen Tagen zur Auffrischung von Spezialkenntnissen handelt oder ob es eine Teilmobilmachung ist.
Der russische Blogger stellt die Frage, warum eine so große Anzahl von Reservisten einberufen werden soll und meint, dass eigentlich alles klar sein müsste. Er meint vermutlich, dass Polen die notwendige personelle militärische Macht schaffen will, um den Westen der Ukraine zu okkupieren. Die Reservisten könnten im polnischen Hinterland Aufgaben übernehmen, die bisher aktive Soldaten und Berufssoldaten erfüllen. Diese werden dadurch freigestellt für die Erfüllung von Kampf- und Einsatzbefehlen des polnischen Verteidigungsministers.
Ein Russe kommentiert, dass er sich jetzt in Polen aufhält. Dort, wo er arbeitet, sind zwei seiner Kollegen zu einer Reservistenübung einberufen worden, aber nach einem Monat zurückgekehrt. In Warschau sollen überall Werbeplakate hängen, die für einen Dienst in der Armee Reklame machen. An den Wochenenden fährt Militärtechnik auf, um die Bevölkerung für den Wehrdienst zu interessieren
Angeblich – ich formuliere es vorsichtig, da ich die Zahlen nicht kontrollieren kann – sollen bereits 70.000 Polen das Land verlassen haben, um nicht einberufen zu werden.
Wir beobachten also eine neue Völkerwanderung in Europa – oder sehe ich hier etwas falsch?
Die Ukrainer flüchten nach Polen, die Polen flüchten … tja, wohin flüchten diese? Vermutlich nach Deutschland. Deutsche flüchten bisher noch nicht – zumindest nicht, um der Wehrpflicht oder Einberufungen zu entgehen. Zum Glück für die Deutschen gibt es ja die Totalverweigerung – zumindest in Friedenszeiten. Aber wenn … werden auch die Deutschen flüchten und wenn ja, wohin?
Die Russen, das wissen wir nun schon, sind nach Kasachstan und nach Georgien geflohen. Aber in beiden Ländern wird es eng, denn mit richtig wehenden Fahnen, Brot und Salz sind die Russen dort nicht begrüßt worden.
Und wenn es jetzt zum großen Krieg kommt? Wohin flüchten dann die Franzosen, Spanier, Italiener, Niederländer, die Balten und die vielen, vielen anderen?
Ich verstehe, dass ein Großteil der Deutschen absolut ruhig in die Zukunft schaut und allen Unken-Rufen über die schlimme Zukunft ablehnend gegenübersteht. Den Deutschen geht es gut. Ich sehe es jetzt, wo ich mich ein paar Tage in Deutschland aufhalte und eigentlich nur zufriedene Menschen sehe, die sich auf das gegenwärtig Wichtigste konzentrieren: den Jahreswechsel und wo man für möglichst wenig Geld möglichst viele Feuerwerkskörper kaufen kann – egal, wie gefährlich diese sind.
Aber der ehemalige polnische Präsident Alexander Kwaschnewski spricht zum Jahreswechsel davon, dass die Welt an der Schwelle zum Dritten Weltkrieg steht. Er sagte dies der Zeitung „Polsat“ in einem Interview. Tja, und wenn dies ein ehemaliger polnischer Präsident sagt, der nach wie vor viel Einblick in den politischen Alltag hat, dann macht die Meldung des russischen Bloggers wieder Sinn.
Warum sollte ein Dritter Weltkrieg beginnen? Doch nur darum, weil sich die Lage zuspitzt. Aber wie kann sich eine Lage zuspitzen? In dem Polen sich der Westgebiete der Ukraine bemächtigt, egal, unter welchem Vorwand oder mit welcher Rechtfertigung. Polen wird dies aber nur wagen, wenn es sich sicher ist, dass die USA im Fall aller Fälle rettend eingreifen.

Aber manchmal reicht ein kleiner, nebensächlicher Anlass aus, um einen großen Krieg auszulösen – sagt der polnische exPräsident im Interview. Was könnte dies für ein kleiner Anlass sein? Nun, zum Beispiel die ukrainische S-300-Rakete, die am 29. Dezember 2022 in Weißrussland eingeschlagen ist und von der deutsche Medien anscheinend nicht informiert haben – oder habe ich da etwas übersehen?
Und es gibt Kommentare die meinen, dass der Besuch Selenskis in den USA vor wenigen Tagen durchaus dazu gedient haben könnte, das koordinierte Vorgehen aller drei Länder Polen, USA, Ukraine abzustimmen. Allen ist klar, dass, wenn sich die Ereignisse in der Ukraine so weiterentwickeln, die Kapitulation der Ukraine nicht stattfinden wird – wer kann schon bei vollständiger Dunkelheit eine Kapitulationsurkunde unterzeichnen. Um aber eine Kapitulation der Ukraine bei Kerzenlicht zu verhindern, hilft nur ein Weltkrieg, zumindest jedoch ein Europakrieg.
Kommentare werden auf diesem Portal nicht mehr freigeschaltet.
Sie sahen einen Beitrag von „Baltische Welle“. Vielen Dank für Ihr Interesse. Tschüss und Poka aus Kaliningrad.
Reklame

Um zu kommentieren, müssen Sie sich registrieren oder einloggen.
Kommentare ( 0 )