Kaliningrad-Analyse kommt spät, aber nicht zu spät

Kaliningrad-Analyse kommt spät, aber nicht zu spät
 
Es ist wieder ruhiger geworden um Kaliningrad. Die Welt hat andere Probleme ins Visier genommen. Und so hat Kaliningrad jetzt die Möglichkeit, in Ruhe über Fehler nachzudenken, die in der Vergangenheit durchaus hätten vermieden werden können.
 
 
Mitte September finden Wahlen im Kaliningrader Gebiet statt. Der Gouverneur wird gewählt. Sechs Kandidaten bewerben sich um das Amt, aber das Anton Andrejewitsch Alichanow die Wahl gewinnen wird und eine zweite Amtszeit antritt … daran besteht wohl bei niemandem ein Zweifel – selbst bei den fünf Gegenkandidaten nicht.
 
Anton Alichanow erhält also weitere fünf Jahre die Möglichkeit, dass von ihm Begonnene fortzusetzen, seine Fehler und die Fehler derjenigen, die vor ihm die Macht in Händen hielten, zu korrigieren, zu beseitigen, zumindest jedoch nicht zu wiederholen.
 
Ein Fehler war, meiner Meinung nach, das jahrelange Werben aller Gouverneure um ausländische Investoren – die zum Glück in nicht überwältigender Anzahl gekommen sind. Insbesondere ab dem Jahre 2010, wo Herr Zukanow unverdientermaßen das Vertrauen der föderalen Staatsführung erhielt, hätten gute Analysten darauf hinweisen müssen, dass sich die internationale Lage nicht vorteilhaft für die exponierte geopolitische Lage Kaliningrads entwickelt und man hätte daraus Schlussfolgerungen ziehen müssen. Man hat es nicht getan. Man hat gewartet, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist.
 
Ich wage mir gar nicht auszumalen in welcher Situation das Kaliningrader Gebiet heute leben würde, wenn ausländische Investoren das Gebiet für sich entdeckt hätten und vielleicht mehr als 50 Prozent der gesamten Wirtschaft von diesen abhängig geworden wäre. Heute hätten sich alle diese Investoren zurückgezogen, Massenarbeitslosigkeit, sozialpolitische Spannungen – ideale Voraussetzungen für die Nachbarn des Kaliningrader Gebietes, der Bevölkerung mit Brot und Salz entgegenzueilen.
 
Heute kommentieren Kaliningrader die Situation in der sich das Gebiet befindet, mit Wehklagen. Sie meinen, dass sich alles ins genaue Gegenteil verkehrt habe, wie dies ehemals war.
 
Ehemals glaubte man, dass der wirtschaftliche Vorteil des Kaliningrader Gebietes darin bestehe, dass man sich in der Nähe zu den westeuropäischen Staaten befinde. Heute ist diese Nähe das Elend Kaliningrads und Grund für alle Probleme, die das Gebiet hat. Das Gebiet hat wohl mit den größten Problemen aller russischen Regionen zu kämpfen – glauben Kaliningrader Unternehmer, die sich einer Befragung stellten. Der größte Teil der Kaliningrader Unternehmer hatten sich so eingerichtet, dass sie auf ausländische Zulieferungen hofften. Und man hatte dann auch seine Kunden, die die fertige Ware kaufen wollten, im Ausland gesucht. Gründe für eine derartig einseitige Ausrichtung lagen darin, dass die Logistik mit dem „Festland“ einfacher war, als mit dem russischen Mutterland. Und das russische Mutterland hat wohl bis zum Schluss nicht verstanden, wie wichtig es ist, das vom Mutterland abgetrennte Gebiet auch logistisch an sich zu binden. Die militärische Logistik scheint zu funktionieren, denn von Schwierigkeiten in der Versorgung der Kaliningrader Militärgruppierung ist nichts zu hören.
 
Damit will ich aber nicht gesagt haben, dass ich ein Befürworter bin, dass das Kaliningrader Militär die Logistik mit dem russischen Mutterland in die Hand nimmt.
 
Aber nicht nur die Logistik bereitet den Kaliningrader Unternehmern Sorgen. Auch die bisherigen Partner in Europa wollen häufig keine Partner mehr sein. Selbst diejenigen, die von den Sanktionen nicht betroffen sind, haben Angst vor einer Zusammenarbeit – meinen Kaliningrader Unternehmer.
 
Mir kamen bei diesen Worten merkwürdige Gedanken: Europäische Unternehmer haben Angst … wovor haben sie Angst? Vor der Politik, den Politikern? Was würden diese Politiker, diese Politik denn machen, wenn es keine Wirtschaft mehr gibt? Ein merkwürdiges Verhalten von Menschen, die glauben, in Freiheit zu leben … die diejenigen über ihre Steuergelder ihre Gehälter zahlen, die dann anordnen, dass die Firmen kein Geld mehr verdienen dürfen.
 
Kaliningrader Unternehmer kommentieren, dass die Situation schlecht sei, aber kein Grund zum „Sterben“ bestehe. Man sei bereits dabei, sich neu zu orientieren. Um wieder positiv in die Zukunft schauen zu können, werde man Jahre benötigen. Um mit dem russischen Mutterland enge Beziehungen aufzubauen, braucht man eine perfekte Logistik. Und die gibt es gegenwärtig nur über das Meer. Aber die zur Verfügung stehenden Fähren sind nicht ausreichend. Bis Oktober sind diese bereits ausgebucht.
 
Als neue Zulieferer haben sich die Kaliningrader Unternehmen nun China und die Türkei ausgewählt. Aber auch hier spielt die Logistik die Erste Geige – das ist unsere Achillesferse – kommentierte ein Unternehmer. Einfach nur ein paar Fähren zusätzlich einzusetzen wird das Problem nicht lösen. Es sind umfangreiche staatliche Subventionen notwendig, denn die Transportkosten könnten die Kaliningrader Waren so teuer machen, dass sie im russischen Mutterland oder anderen Abnehmerländern nicht interessant sind.
 
Ein Kaliningrader Unternehmer, tätig in der Holzbranche, kommentierte, dass es für das Unternehmertum jetzt wichtig sei, die Arbeit so zu organisieren, dass man die Durststrecke durchhalte. Den Arbeitern müssen die Löhne gezahlt werden und die Produktion sollte nicht zum Erliegen kommen. Auch er betonte, dass Subventionen seitens des föderalen Zentrums eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Organisation der Logistik ist.
 
Ein weiterer Unternehmer aus der Fischereibranche kommentierte, dass man sich jetzt genötigt sah, die Lagerhaltung erheblich auszubauen – man habe einen Drei-Monats-Vorrat geschaffen. Das bindet natürlich Kapital, man muss Kredite aufnehmen und dafür Zinsen zahlen und selbstverständlich fließen diese Kosten alle in die Preiskalkulation mit ein. Trotzdem habe man sich entschlossen – auch wenn kein Gewinn mehr erarbeitet wird, die Preise nicht nur zu stabilisieren, sondern auf das Niveau von Anfang des Jahres herunterzufahren. Auch diesem Unternehmer ist es wichtig, das Unternehmen zu erhalten, die Arbeitsfähigkeit zu wahren und seinen Mitarbeitern Löhne und Gehälter zu zahlen.
 
Dies war übrigens eine bemerkenswerte Aussage von allen Kaliningrader Unternehmern – der Schutz ihrer Mitarbeiter vor Arbeitslosigkeit. Hier scheint es ein soziales Umdenken zu geben und die Unternehmer scheinen Weitsicht zu beweisen, denn jede Krise endet irgendwann und dann qualifizierte Mitarbeiter für die Wiederaufnahme der unternehmerischen Tätigkeit zu finden, dürfte mit erheblichem Aufwand verbunden sind.
 
Der Generaldirektor einer sehr großen Transportfirma kommentierte, dass sich der Handelsumfang im Außenhandel erheblich verringert hat. Jeder Transport in die Europäische Union ist jetzt sehr teuer und kostet erheblich mehr Zeit. Die Europäische Union ändert die Spielregeln im internationalen Transport mit Russland sehr häufig. Aber man habe sich bereits adaptiert und könne jetzt relativ schnell auf alle neuen Überraschungen reagieren.
 
Eine interessante Überlegung besteht darin, in Kaliningrad neue Lagerkapazitäten zu schaffen und die Region zu einem Waren-HUB für Russland zu machen. Es ist jetzt sehr schwer Güter nach Russland zu transportieren. Kaliningrad könne hier ein idealer Platz sein, um Ware entgegenzunehmen, sie zolltechnisch zu behandeln, zeitweilig zwischenzulagern und dann, mit der innerrussischen Logistik, in das Mutterland zu verbringen. Da es ausländischen Fahrzeugen verboten ist nach Russland einzureisen, ebenso, wie es russischen Fahrzeugen verboten ist nach Europa einzureisen, könnte Kaliningrad mit den entsprechenden föderalen Regelungen, hier eine ideale innerrussische Logistikrolle erfüllen.
 
Sie sahen einen Beitrag von „Baltische Welle“. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Tschüss und Poka aus Kaliningrad
 
 
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Kommentare ( 13 )

  • Detlef

    Veröffentlicht: 30. August 2022 16:31 pm

    "... braucht man eine perfekte Logistik... " "... Es sind umfangreiche staatliche Subventionen notwendig ..." "... dass man die Durststrecke durchhalte ..."
    Ob das die richtigen Strategien sind? Das Ziel sollte m.E. sein, Kaliningrad weitgehend autark zu machen, also ohne "perfekte Logistik", ohne "Subventionen" und ohne Produktion auf Lager. Subventionen erhalten erfahrungsgemäß diejenigen, die am lautesten Schreien und die die besten Verbindungen haben und nicht diejenigen, die die besten Produkte herstellen. Die "Subventionen" als Zuschuss sollte die Bevölkerung erhalten, die über ihre Käufe, die Firmen unterstützen werden, die die notwendigen Produkte und Dienstleistungen anbieten. Die 6 Gouverneursbewerber müssten doch entsprechende Aussagen in ihren Programmen haben?

    • Uwe Erich Niemeier

      Veröffentlicht: 30. August 2022 19:19

      ... möglich, dass die Kandidaten für das Amt des Gouverneurs in ihren Wahlprogrammen irgendetwas aufgenommen haben, was die Entwicklung des Gebietes betrifft ... ich habe leider keine Zeit gefunden, die fünf Bewerbungen der "technischen" Kandidaten zu lesen. Und der sechste Kandidat kann auch das Gebiet nur so entwickeln, wie die Finanzen ausreichen - Finanzen, die wir selber im Gebiet erarbeiten und die nicht ausreichen und Finanzen, die wir aus dem föderalen Zentrum bekommen.

  • Anton Amler

    Veröffentlicht: 31. August 2022 10:19 pm

    Westberlin war Frontstadt, und man hat keine Kosten gescheut, um diese Lanze im Fleische des erklärten Feindes zu belassen.
    Nichts spricht gegen den Ausbau von Kaliningrad als Warenumschlags- und Lagerort, aber unter den gegebenen Bedingungen sollte es in erster Linie ein potenter, geförderter Stützpunkt sein, in dem man leben, arbeiten, und auch Geld verdienen kann, aber ohne die Ambition, wie ein Zentralstaat voll selbständig funktionieren zu müssen.
    Die US positionieren ihre Flotten überall dort, wo sie es für strategisch erforderlich halten, und sie beteiligen all die Länder, die den $ nutzen, auch freundlicherweise an den Kosten.
    Ein starker Sender, im 7/24 Stundenbetrieb, sollte mit guter Musik seriös Nachrichten verbreiten, die, wie einst, auch mit einem Kristalldetektor empfangen werden können.
    AFN, BBC, RIAS und Radio Luxemburg auf dem 49 Meter-Band, haben den Nachweis erbracht, wie man eine ganze Generation erfolgreich umprogrammiert.
    Warum bleibt dieses Potential ungenutzt ?

    • Uwe Erich Niemeier

      Veröffentlicht: 31. August 2022 10:30

      ... Anton, ich muss Sie enttäuschen - ich habe keine Antwort auf Ihre Frage. Ich verstehe Russland in dieser Frage nicht ... denn viel Geld ist dafür nicht nötig - man braucht nur ein paar Idealisten und ein paar nichtmilitante Fanatiker ... die Russisch, Englisch, Deutsch, Französisch und vielleicht auch Spanisch sprechen können ... Die Kosten sind wesentlich geringer als eine "Iskander", haben aber langfristig viel größere Wirkung, als diese Iskander.

  • Anton Amler

    Veröffentlicht: 31. August 2022 13:10 pm

    Uwe, Sie sagen es!
    Ich kenne Menschen mit Standpunkt, auch aus der Regie Ihres Landes, die aufgrund ihres Einsatz sich wie Muttersprachler in dem entsprechenden "Gastland" bewegt haben, die alle nicht nur die Sprache, sondern auch die Landesspezifika einbrächten, denn man muß den Gegner aus eigenem Erleben kennen, den man bekämpft!
    Nur so formuliert man auch glaubwürdig.
    Alle russischen Außenminister waren und sind der Landessprache kundig, nicht die der USA des Russisch.
    Aufklärung bedeutet nur begrenzt Beschaffung, viel mehr erkennen, bewerten, analysieren und reagieren.
    Wenn Rußland nur ein Promille der Energie des gegenwärtig abfackelnden Gases durch eine Turbine jagt, kann es, zentral gelegen, einen weitreichenden L-M-Kurzwellensender betreiben - Frequenzen, die durchaus noch nicht gestorben sind.
    Auch aus dem All sollte intensiv informiert werden, mit all den schönen Bildern, die so leicht in`s Bewußtsein dringen !

  • Müller-Thurgau

    Veröffentlicht: 31. August 2022 14:39 pm

    Die geographische Lage der Exklave Kaliningrad ist nun einmal ungünstig, erst recht unter den jetzigen Bedingungen. China und Türkei als Ersatz für den "Westen" klingt aus dem gleichen Grund auch nicht optimal. Die Lebenshaltungskosten dürfen nicht teurer sein als im Mutterland, sonst wandern die Menschen ab. Das Gebiet muß ständig subventioniert werden- geschieht das überhaupt? -, aber eine Dauerlösung sollte es nicht sein. Zumindest die Grundversorgung an Lebensmitteln und Energie sollte autark gewährleistet sein. Hoffentlich ist die Anbindung an Nordstream II im Gange.
     
    Könnte Kaliningrad als eine Art Stapelplatz (Freihafen) existieren? Ich weiß es nicht, aber momentan wohl nur stark eingeschränkt. Ohne genaue Kenntnisse sollte man aus der Ferne keine billigen Ratschläge erteilen. Sinnvoll wäre aber, alle Ausländer, die ehrlich mitarbeiten oder investieren wollen, hereinzulassen. Andere, die sich in Königsberg wähnen und nicht ehrlich mitarbeiten, sollte man hinausbefördern.

  • Eckart

    Veröffentlicht: 31. August 2022 18:44 pm

    Das Kind kann gar nicht in einen Brunnen gefallen sein, denn den hätte man bauen müssen bevor man durstig wurde.
    Der besonderen Lage des Gebietes, sollte nun endlich mal Priorität eingeräumt werden . Kaliningrad ist der ideale Ort im baltischen Raum, um dort so eine Art autonomes Gebiet mit Sonderstatus einzurichten.

    Alichanow sollte mal im Kreml vorsprechen und den Auguren dort erklären, dass die Zukunft Kaliningrads nur darin bestehen kann, wenn es zu einer Art "Russischem Monaco" an der Ostsee gemacht wird.
    Allein in Russland gibt es jede Menge Oligarchen, die ihr Vermögen, Yachten und Luxus-Träume dort hin brächten, wenn man die entsprechenden rechtlichen Rahmenbedingungen dafür schaffen würde.
    Ausländer würden auch kommen, mit der Absicht ihr "Sondervermögen" dort nicht nur am Spieltisch zu vermehren

    Das Militär sollte der Kreml abziehen, weil es dort ohnehin keinerlei strategischen Nutzen hat, und nur kostet . So eine Art Schweizer Garde sollte reichen.
    usw. usw.

    • Uwe Erich Niemeier

      Veröffentlicht: 31. August 2022 18:47

      ... naja, träumen und phantasieren ist ja nicht verboten. Kaliningrad ohne Militär würde keine 24 Stunden mehr unter russischer Verwaltung sein ... und unter den jetzigen Bedingungen Tür und Tor für irgendwelche ausländischen Investoren oder Steuerflüchtlinge zu öffnen, wäre das verkehrteste was man in Russland tun könnte. Kaliningrad ist der Garant, dass ein möglicher Angriff auf Russland durch die NATO sofort und umgehend militärisch beantwortet werden kann - von hier aus fliegen die Iskander fünf Minuten kürzer als vom russischen Mutterland.

  • Eckart

    Veröffentlicht: 31. August 2022 21:58 pm

    Zitat . "von hier aus fliegen die Iskander fünf Minuten kürzer als vom russischen Mutterland."
    Wie lange sollte das Ding mit der Ukraine dauern? - 3 bis 4 Tage ?!
    waren auch Träume und Phantasien - inzwischen obsiegt die Realität.

    • Uwe Erich Niemeier

      Veröffentlicht: 1. September 2022 05:07

      ... wer von den russisch-Offiziellen hat diese Frist jemals genannt? Niemand! Was irgendwelche Blogger, Medien, Talk-Show-Teilnehmer von sich geben, sollten Sie als offizielle Zielplanung des russischen Verteidigungsministeriums oder des Präsidenten werten.

  • Eckart

    Veröffentlicht: 1. September 2022 07:42 pm

    Es ist eine Illusion, dass der 5 Minuten Vorteil von Raketen in Kaliningrad Vorteile bezüglich Sicherheit schafft.
    Sicher ist nur, dass dieser Denkansatz nur mindestens 50 jährige Nachteile schafft.

    Ich habe mich nur von der Tatsache leiten lassen, dass es gerade auch in der russischen Gesellschaft einen starken Hang zum Jetset Lebensstil gibt.
    Wo lebten denn bis vor Kurzen die Töchter von Putin, Lawrow, Peskow usw. ? - Die führten doch noch kürzlich ein Jetset Leben in Saus und Braus im Westen !
    Warum sollte man u.a. solchen Leuten nicht das Gleiche in Russland bieten, z.B im ideal gelegenen Kaliningrad ?!

    • Uwe Erich Niemeier

      Veröffentlicht: 1. September 2022 09:05

      ... Sie scheinen gute Beziehungen zu haben, wenn Sie wissen, dass die Kinder der russischen politischen Elite in Saus und Braus im Westen leben.

      Was die Iskander anbelangt, so geht es nicht darum, sich Vorteile zu verschaffen. Die Raketen in Kaliningrad stehen auch nicht, um einen Erstschlag zur Vernichtung Europas durchzuführen. Sie stehen um der NATO klarzumachen, dass sie nicht ungeschoren davon kommt. Zuerst der NATO-Schlag gegen Kaliningrad oder gegen das russische Mutterland und dann sind in wenigen Sekunden die Iskander als Antwort in Europa ... Russland braucht keine Vorteile, Russland braucht Antworten auf Fragen der Gegenwart und die Militärgruppierung in Kaliningrad ist eine der Antworten auf diese Fragen.

  • Anton Amler

    Veröffentlicht: 1. September 2022 09:46 pm

    Den Herrn Eckart frage ich an dieser Stelle, warum die USA, die ja aufgrund des Nato-Konstruktes einzig die Macht mit dem "Sagen" besitzen, die nur von ihnen betreibbaren Kernwaffen unbedingt möglichst gegnernah in der Ukraine stationieren wollten?
    NUR DAS WAR AUSLÖSER DES GEGENWÄRTIGEN KONFLIKTES !
    Herr Eckart!
    Aus führendem, deutschem Munde ist der Spruch geläufig:
    "Was geht mich mein dummes Geschwätz von gestern an?"
    Sie unterschätzen den Vorteil, beim Vorliegen besonderer Bedingungen durch den Erstschlag sich der garantierten Gegnervernichtung sicher zu sein.
    Nichts ist "in Stein gemeißelt" !
    Sie sollten diesem Denkansatz beider Seiten Raum geben!
    Auswegslos in die Ecke getrieben, springt Sie der Hase an !
    Aber Sie haben die Situation verursacht !
    Lasst Rußland einfach mal in Ruhe !!!

  • Eckart

    Veröffentlicht: 1. September 2022 09:46 pm

    Ich verfüge nur über ganz normale und allgemein zugängliche Quellen und denen war unzensiert zu entnehmen:
    Putins Tochter Tichonowa residierte noch vor kurzer Zeit, samt persönlicher Präsidentengarde, am Tegernsee in Saus und Braus.
    Die Tochter von Lawrow lebte bis kürzlich noch lange Zeit in New York und spricht russisch nur mit englischem Akzent.
    Die Tochter von Dmitri Sergejewitsch Peskow führte noch bis vor Kurzem als Jetsetterin zwischen London und Monaco einen mehr als gediegenen Lebensstil.
    Diese Fakten kann man zwar ignorieren, um seine eigen kleine Welt heil erscheinen zu lassen, bis zu dem Tag, wo man dann von der Realität eingeholt wird.

    Nichts für ungut - ich klinke mich dann erst einmal wieder aus, weil ich nicht die Idylle stören will.

    • Uwe Erich Niemeier

      Veröffentlicht: 1. September 2022 10:48

      ... was ich von deutschen Medien zu halten habe, wird mir jeden Tag bestätigt - ich lebe in der russischen Realität und schaue ARD/ZDF die über Russland berichten und ich frage mich: Lebe ich wirklich in Russland? Bei der Berichterstattung der deutschen Medien gibt es nur ein Ziel: Diskreditierung der russischen Führung - mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln.

  • Eckart

    Veröffentlicht: 1. September 2022 13:17 pm

    Über die "Heimkehr" der Tochter von Peskow hat unlängst u.a. sogar die russische Seite RT berichtet .....
    Mal mit dem Namen der Tochter einfach google durchforsten ; Elisaweta Peskowa - da wird man auch über Putins Tochter fündig - kann man allerdings alles als Lügen abtun. Das steht jedem frei.

    Konfuzius sagte mal über diese Seite der menschlichen Natur:
    Der Kluge berichtigt seine Fehler.
    Der Dumme wiederholt seine Fehler
    Der Rest verteidigt seine Fehler.

    Aber was eben manchmal nicht ins Weltbild passt, wird passend gemacht, oder einfach ignoriert, sonst könnte man ja mal nachdenklich werden .
    Denken ist bekanntlich Schwerstarbeit - deswegen beschäftigen sich so wenige damit. Damit soll es nun gut sein.

    • Uwe Erich Niemeier

      Veröffentlicht: 1. September 2022 14:12

      ... niemand bestreitet, dass die Kinder von irgendwelchen russischen Politikern, Kultureschaffenden, Unternehmern usw. im Ausland sind - vielleicht studieren sie dort, haben eine interessante Arbeit gefunden ... aber ob sie in Saus und Braus leben ... woher wollen Sie das wissen? Waren Sie zu den Partys eingeladen oder gibt es Videos, Fotos oder Zeugen?

  • Anton Amler

    Veröffentlicht: 1. September 2022 14:55 pm

    Auch wenn Sie sich bedauerlicherweise ausklinken, Herr Eckart, hätte ich meine kleine Anfrage doch noch gern beantwortet.

  • Eckart

    Veröffentlicht: 1. September 2022 15:37 pm

    @ Anton
    Mit einem "Herr" fühle ich mich nicht angesprochen. - Beantworte dir deine "kleine" Frage doch besser selbst. Wirst du ja schaffen.

    @ Uwe
    Putin, Lawrow und Peskow usw. sind natürlich irgendwelche Dorfbürgermeister - darauf muss man natürlich erst einmal kommen. - Ansonsten ist alles andere im Netz frei zugänglich, wenn man nur will.
    Ich zitiere deine Forenbedingungen: " Aktive und inaktive Links sind nicht zugelassen" - hat wohl seinen Grund !

    • Uwe Erich Niemeier

      Veröffentlicht: 1. September 2022 16:16

      ... Sie wollten sich doch verabschieden - habe ich das richtig verstanden? Auf derartige Kommentare kann ich ohne Bedauern verzichten.

  • Anton Amler

    Veröffentlicht: 1. September 2022 18:55 pm

    Eckart
    Sollten Sie der "Kommentierer" sein, dem ich vor längerer Zeit offenbar vergeblich zu erklären versuchte, daß ein Spiegel nichts umkehrt, dann nimm ich hiermit meine höflich gemeinte Anrede "Herr" natürlich zurück, denn Ihr obigerText belegt diese als nicht gerechtfertigt.
    Das Geschrei um die Bedrohung durch grenznahe Waffenstationierung kam vom Westen, muß also doch wohl bedeutsam sein.
    Wenn ich auf diesem Portal mit bestimmten Personen das "Hamburger Sie" verwende, so habe ich Ihnen aber ganz sicher kein "Du" gestattet.

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