Kaliningrader Gouverneur blockiert Erichowitschs Investition


Lange war ich mir nicht sicher, ob ich investieren soll oder nicht. Sogar meine Leser und Zuschauer hatte ich vor rund zwei Jahren hierzu befragt und die Hälfte meinte, ich solle nicht investieren. Ich hörte auf die andere Hälfte und erfuhr jetzt, dass meine Investition wertlos geworden ist.
Keine Sorge, meine lieben Zuschauer und Leser, die Entscheidung des Kaliningrader Gouverneurs bringt weder mich noch meine unternehmerischen Aktivitäten an den Rand des Ruins. Es ist nur ein wenig ärgerlich, denn gerade hatte ich beschlossen, meine Investition etwas aktiver zu nutzen und nun darf ich sie gar nicht mehr nutzen – zumindest nicht im Kaliningrader Gebiet. Und es gibt noch weitere Gebiete, die dem Beispiel des Kaliningrader Gouverneurs gefolgt sind. Sie haben zwar die Investitionen nicht verboten, aber deren Nutzung komplett untersagt.
Ich weiß, ich habe es jetzt spannend gemacht. Um was geht es also? Es geht um Drohnen, Copter, pilotenlose Flugapparate. Vor zwei Jahren hatte ich mir so ein Gerät zugelegt und zögerlich genutzt. Zögerlich deshalb, weil ich einfach nur unsicher in der Anwendung beliebiger Technik bin. Jetzt, wo ich den Apparat stärker nutzen wollte, erfolgt das komplette Flugverbot für Drohnen aller Art, egal in welcher Gewichtsklasse.
Dies betrifft auch, so kommentieren Blogger in Kaliningrad, die Drohnen, die man im Detski Mir, also Kinderspielzeugläden kaufen kann. Auch die dürfen nicht mehr fliegen. Fliegen dürfen nur noch Drohnen staatlicher Behörden, Organisationen, Einrichtungen oder aber Drohnen von Firmen, die staatliche Aufträge ausführen und hierfür die Drohnen benötigen.
Es geht um die Sicherheit des Gebietes. Wenn wir in andere russische Regionen schauen, die in Nachbarschaft zur Ukraine sind, so lesen wir täglich von Drohnenangriffen mit mehr oder weniger großen Schäden und Opfern. Zum Glück befindet sich Kaliningrad nicht in der Lage wie die anderen Regionen, aber das kann sich schnell ändern. Deshalb – so verstehe ich den Beschluss des Kaliningrader Gouverneurs – will man jetzt bereits eine Flugverbotszone schaffen.
Ich habe keine Zweifel, dass sich ein gewisser Teil der Drohnenbesitzer nicht an dieses Verbot halten wird. Ich bin mir auch sicher, dass das diejenigen wissen, die jetzt alle Vorkehrungen treffen, um das Flugverbot vollständig durchzusetzen. Die warten nur auf solche, die ihre Drohne trotzdem starten, um das System der Luftraumüberwachung zu testen und die pilotenlosen Dinger vom Himmel zu holen.
Initiator für dieses Verbot war einerseits der russische Präsident Putin, der im vergangenen Jahr angewiesen hatte, die Basissicherheit in den russischen Regionen zu erhöhen. Andererseits ging die direkte Initiative von der Kaliningrader Transport-Staatsanwaltschaft aus, die eine entsprechende Aufforderung an den Gouverneur übermittelt hat.
Somit ist klar, dass letztendlich alle russischen Regionen ein Flugverbot für Drohnen aller Art aussprechen werden.
Ich erwähnte schon, dass es natürlich russische Bürger geben wird, die diese gesetzlichen Regelungen ignorieren. Die müssen dann mit den Folgen leben. Folgen sind, dass das Gerät beschlagnahmt oder vernichtet, also abgeschossen wird und dass der Besitzer eine deftige Strafe zu bezahlen hat.
Und was ist, wenn es sich um einen Ausländer handelt? Da passiert genau das gleiche. Aber zusätzlich wird der Ausländer wohl noch ein paar Tage Gast russischer staatlicher Organe sein, die prüfen, ob die Drohne wirklich nur die herrliche Taiga-Landschaft gefilmt hat, oder vielleicht doch eine TOPOL-Rakete, die gerade ihren Standort gewechselt hat. Erinnern wir uns kurz an einen russischen Staatsbürger, den Sohn einer hochgestellten russischen Persönlichkeit, der vor wenigen Wochen in Norwegen eine Drohne genutzt hatte. Er saß viele Wochen in Untersuchungshaft, Diplomaten haben gearbeitet und letztendlich wurde der Mann abgeschoben. Ähnlich wird es Ausländern in Russland gehen.
Somit meine Empfehlung für die wenigen Mutigen, die sich jetzt noch in das Reich des Bösen wagen: Lassen Sie diese Technik zu sich bei Hause. Sie schonen Ihre Nerven und ihren Geldbeutel und müssen Ihren wertvollen Jahresurlaub nicht damit verbringen, russische Gastfreundschaft in nichtkomfortablen Räumlichkeiten zu genießen.

Übrigens, wenn Sie Liebhaber von Modellbau-Sport sind … auch Modellflugzeuge, Hubschrauber, fliegende U-Boote und sonstige Spielereien, fallen unter dieses Verbot. Mit spitzfindigen Formulierungen oder Definitionen versuchen, die russische Gesetzgebung auszuhebeln, würde ich niemandem empfehlen – schon gar nicht in der gegenwärtigen Zeit.
Ein professioneller bekannter Videoblogger in Kaliningrad, kommentierte die neue Gesetzgebung und war nicht begeistert – logisch, denn er muss zukünftig auf einen Teil seiner Einnahmen verzichten. Er empfahl aber auch allen anderen, die staatlichen Organe, die den Luftraum kontrollieren, nicht zu unterschätzen. Das System der Luftraumüberwachung wird, sowohl in Kaliningrad, wie auch in anderen Regionen, perfektioniert und modernisiert. Die Chance, unerkannt eine Drohne zu nutzen, schrumpft auf ein Minimum – kommentierte der Drohnen-Blogger. In der Mehrzahl der Fälle werden die Drohnen während des Starts und während der Landung aufgeklärt.
Sie sahen einen Beitrag von „Baltische Welle“. Vielen Dank für Ihr Interesse. Tschüss und Poka aus Kaliningrad.
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