Nachdenklichkeiten zur Telegram-Umfrage


In meinem Telegram-Kanal und im Sozialnetzwerk VKontakte hatte ich eine Umfrage gestartet. Es ging um mögliche Folgen für Deutschland, wenn Panzer aus deutscher Produktion in die Ukraine gelangen. Lassen Sie uns ein wenig über das Abstimmungsergebnis nachdenken.
Erinnern wir uns kurz an den Inhalt meiner Umfrage:
Der Pressesprecher des Kreml Peskow meint, dass das Verhältnis zu Deutschland schlecht ist. Es gibt keinen substanziellen Dialog mehr. Wenn Panzer deutscher Produktion an die Ukraine übergeben werden, wird dies Folgen für Deutschland haben. Welche?
- Abbruch der diplomatischen Beziehungen
- Schließung von deutschen Generalkonsulaten
- Ausweisung aller Deutschen aus Russland
- Russland erklärt Deutschland offiziell zum Kriegsteilnehmer
- Russland fordert seine Auslandsrussen in Deutschland auf, in die Heimat zurückzukehren
- Einreiseverbot für Deutsche nach Russland

Rund 700 Personen haben an der Umfrage auf allen meinen Informationskanälen teilgenommen. Eine überwiegende Mehrheit von 72 % meiner Leser meinte, dass Russland Deutschland offiziell zum Kriegsteilnehmer erklären wird. Auch ich habe diesen Punkt angeklickt.
Und? Wie weiter? Was wird, wenn Russland das Land, welches am 9. Mai 1945 kapituliert und bis heute keinen Friedensvertrag mit niemanden hat, zum Kriegsteilnehmer erklärt? Werden russische Truppen in Deutschland einmarschieren, den Osten Deutschlands, heute als Mitteldeutschland bekannt, von den westdeutschen Besatzern befreien? Wohl kaum, zumindest nicht jetzt, nicht heute und nicht morgen.
Aber wenn sich zwei Länder im Kriegszustand befinden, auch wenn wir es in diesem Fall etwas delikater formulieren, so muss dies doch weitere Konsequenzen haben. Ich denke, dass dann noch weitere Punkte meiner Umfrage aktiviert werden.
Die diplomatischen Beziehungen werden vielleicht nicht abgebrochen, jedoch ähnlich wie mit anderen Ländern, auf ein Mindestmaß reduziert. Es bleibt der Botschafter oder ein „Beauftragter“ und eine Reinemachefrau, die auch gleichzeitig Pförtner in der Botschaft ist. Die Generalkonsulate werden geschlossen – sie sind ein erhebliches Sicherheitsrisiko in den Regionen, besonders in Kaliningrad.
Dass es zu einer Ausweisung aller Deutschen aus Russland kommt, glaube ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht. Aber dass man die in Russland anwesenden Deutschen, insbesondere in sicherheitsrelevanten Gebieten, unter besondere Aufsicht stellt – ja, das glaube ich.
Und schon sind wir wieder beim Thema Kaliningrad, der wohl gegenwärtig sicherheitsempfindlichsten Region Russlands. Selbst die Krim ist – meiner Meinung nach – nicht so gefährdet, wie das exKönigsberg. Hier könnte ich mir schon vorstellen, dass man den Aufenthalt von deutschen Staatsbürgern einschränkt, eine Zureise, egal ob als Tourist, als Unternehmer oder einfach als Neugieriger oder Erbpfleger des dann geschlossenen Generalkonsulates, nicht mehr genehmigt. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.
Nicht ausschließen will ich auch, dass, je nachdem, wie sich die Lage entwickelt, Russland die deutschen Staatsbürger in Kaliningrad auffordern wird, das Gebiet zu verlassen. Wer Russland liebt und Deutschland nicht vertraut, dem könnte ich, aus praktischer Erfahrung empfehlen, in das Gebiet Kurgan zu reisen – als temporäre Aufenthaltsalternative für Kaliningrad. Dort gibt es ganze Siedlungen mit Deutschen, RusslandDeutschen.

Das nette Dorf Polowinka, ständige Leser und Zuschauer meiner Veröffentlichungen kennen das Dorf, ist für mich nicht nur das Alternativparadies auf Erden (im Verhältnis zu Kaliningrad), sondern wird auch mein zukünftiger Arbeitsplatz sein – das Zarenhaus ist für mich und mein Office durch meine Gasteltern bereits reserviert, denn als Exildeutscher und Halbrusse bin ich natürlich auch von der Ausweisung betroffen. Sie, meine lieben Leser und Zuschauer, brauchen sich also keine Sorgen zu machen. Ich werde auch weiterhin mit spitzer Zunge und flinken Fingern aus dem größten Land der Erde berichten – egal, wo sich mein Office befindet.
Sie sahen einen Beitrag von „Baltische Welle“. Vielen Dank für Ihr Interesse. Tschüss und Poka aus Kaliningrad.
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