Russland warnt vor USA in Zentralasien

Russland warnt vor USA in Zentralasien
 
Die Nachricht, dass Russland vor der Anwesenheit amerikanischer Truppen in Zentralasien warnt, ist etwas verwirrend. Immerhin erfuhren die Politik-Interessierten vor ein paar Tagen, dass Russland den Amerikanern die Nutzung von russischen Stützpunkten angeboten hat. Nun soll das plötzlich alles nicht mehr wahr sein?
 
 
Dem oberflächlichen Nachrichtenkonsumierer mag dies so erscheinen. Aber es handelt sich hier um zwei völlig unterschiedliche Vorgänge.
 
Der erste Vorgang betrifft das Angebot Russlands, den Amerikanern Möglichkeiten in russischen Stützpunkten zu bieten. Das bedeutet, dass die Amerikaner natürlich unter ständiger Aufsicht stehen und natürlich in diesen Stützpunkten und von diesen Stützpunkten heraus nichts machen können, was nicht mit Russland abgestimmt ist.
 
Das wollen die Amerikaner natürlich nicht und so führen sie Gespräche mit den Nachbarstaaten, die eine gemeinsame Grenze mit Afghanistan haben, um dort Stützpunkte zu erhalten. Im ersten Schritt wollten die Amerikaner vereinbaren, dass die Nachbarländer afghanische Flüchtlinge aufnehmen und den Amerikanern gestatten, Stützpunkte im Land zu errichten.
 
Die Amerikaner verkünden, dass es ihnen um die Terrorbekämpfung in Afghanistan gehe. Aber warum sind sie dann aus diesem Land geflüchtet? Dazu noch unter Zurücklassung erheblicher Mengen an Kriegsmaterial?
 
Russland dagegen glaubt an zwei Gefahren im Zusammenhang mit den Überlegungen der USA. Die erste Gefahr besteht darin, dass Stützpunkte der USA in den Nachbarstaaten zu einer Zielscheibe der Terroristen aus Afghanistan werden könnten. Aber nicht nur diese Stützpunkte, sondern auch andere Einrichtungen in den Nachbarstaaten. Die einfache Logik der Terroristen ist, dass man natürlich auch die Gastgeber der Amerikaner bekämpfen muss. Wenn also die Länder den Amerikanern Gastrecht gewähren, schaffen sie damit Voraussetzungen für ein recht unsicheres Leben.
 
Die zweite Gefahr, die Russland sieht ist, dass die Amerikaner mit der Stationierung ihrer Truppen in diesen Ländern, den Ring um Russland weiter schließt. Das kann Russland nicht zulassen. Und deshalb ist man jetzt an die Öffentlichkeit gegangen und warnt vor der Druckausübung der Amerikaner in diesen Ländern.
 
Russland warnt seine Verbündeten vor einem weiteren Detail der Druckausübung der Amerikaner, denn diese wollen zeitweilig ihre ehemaligen afghanischen Helfershelfer aus Afghanistan holen und in den Nachbarländern unterbringen. Russland meint, dass diese Gedanken nicht nur für die Verbündeten Russlands unakzeptabel sind, sondern auch für China und dem Iran und natürlich auch für Russland selber.
 
Am Donnerstag hatte sich schon der Außenminister Usbekistans zu Wort gemeldet und beschwichtigend abgewunken. In Usbekistan wird es keinen Platz für amerikanische Truppen geben, es lohnt sich nicht, darüber auch nur ein Wort zu verlieren.
 
 
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Kommentare ( 1 )

  • Eckart

    Veröffentlicht: 22. Oktober 2021 09:17 pm

    Es wäre vorteilhaft, wenn Russland sich ein Beispiel an der glasklaren Denkweise der Usbeken ein Beispiel nehmen würden, denn die inkonsequente Denkart der Russen erzeugt nur Irritationen - man kann nicht ein bisschen schwanger sein.

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