Selbstbewusstes Russland bittet die USA aus Mittelasien zu verschwinden


Vor wenigen Tagen haben die Taliban den USA ein Ultimatum gestellt. Sie haben das Land bis 31. August zu verlassen. Nun hat Russland den Amerikanern mitgeteilt, dass man überhaupt keine Amerikaner mehr in Zentralasien sehen möchte.
Das neue russische Selbstbewusstsein wirkt wie Balsam auf die geschundene patriotische russische Seele. Viele Jahre Demütigung, Erniedrigung, Erpressung, Ausraubung scheinen sich langsam dem Ende zuzuneigen. Russland beginnt mit der Ernte der politischen und gesellschaftlichen Früchte, die es im Jahre 2000 in den geplünderten russischen Acker eingebracht hat.
Sergej Lawrow, russischer Außenminister äußerte, dass Russland keine Amerikaner mehr in Zentralasien sehen möchte. Niemand brauche sie, denn die im Vertrag über den Kollektiven Schutz vereinten Staaten, können selber für ihre Sicherheit sorgen.
Lawrow erinnerte daran, dass die Amerikaner die Absicht hatten, sich aus Afghanistan zurückzuziehen, aber die Truppen nicht nach Hause zu holen, sondern in benachbarte Staaten zu verlegen. Das sollte dann angeblich gewährleisten, dass die Amerikaner im Bedarfsfall schnell eingreifen und Schläge gegen Afghanistan führen können, wenn dieses Land sich nicht anständig benimmt. Wobei natürlich die Amerikaner festlegen, was anständiges Benehmen ist und was nicht.
Lawrow war es nicht langweilig, als er diese Äußerung tätigte. Nicht er hatte sich die Frage ausgedacht, sondern das amerikanische „Wall Street Journal“ stellte die Frage, ob es nicht im Interesse Russlands wäre, wenn amerikanische Soldaten in Zentralasien verbleiben.
„Nein“ antwortete Lawrow und näherte sich damit dem Spitznamen für einen anderen ehemaligen sowjetischen Außenminister, den der Westen „Mister No“ nannte.
Lawrow begründete sein „Njet“ damit, dass es ein konkret definiertes Territorium gibt, für dessen Sicherheit vertragliche Regelungen getroffen worden sind. Und es gibt konkrete Verantwortliche und Verantwortlichkeiten. Lawrow meinte damit die „Organisation des Vertrages über die kollektive Sicherheit“ – wenn man so will eine positive NATO im Miniformat oder einen kleinen „Warschauer Vertrag“, um nostalgisch zu kommentieren.
Alle Teilnehmer dieses Verteidigungsbündnisses müssen den Entscheidungen zur Stationierung fremder Truppen auf dem Territorium eines der Teilnehmerländer zustimmen – informierte Lawrow. Anscheinend haben diese Länder nicht zugestimmt und somit sind die Amerikaner unerwünscht.
Die Zeitung „The Wall Street Journal“ will erfahren haben, dass bereits während des amerikanisch-russischen Präsidententreffens in Genf, Putin seinem Kollegen, der ihn als Mörder bezeichnet hatte, gesagt hat, dass Russland und China keine amerikanischen Truppen in Zentralasien und in Afghanistan sehen wollen.
Interessant hierbei ist, dass zum Zeitpunkt des Treffens beider Präsidenten in Genf, die heute existierende Situation in Afghanistan noch gar nicht abzusehen war. Kaum, dass Putin dem amerikanischen Präsidenten seine Meinung übermittelt hatte, begannen die Taliban den Vormarsch und die Amerikaner, mit samt ihren NATO-Verbündeten, die Flucht aus Afghanistan.
Am heutigen Tag wurde auch bekannt, dass sich der CIA-Chef mit führenden Vertretern der Taliban im Geheimen getroffen hat. Die Serie der Indiskretionen, der Peinlichkeiten und Erniedrigungen für die USA setzen sich fort. Der höchste und geheimste Würdenträger der USA muss sich mit Terroristen treffen, um das Leben von amerikanischen Bürgern zu retten. Man möge sich erinnern, dass sich die USA selber zum obersten Hüter der Geschicke der Welt ernannt hatten. Hochmut kommt vor dem Fall. Jetzt fallen die USA und in China fliest der Reiswein und in Russland strömt der Krim-Sekt.
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Kommentare ( 1 )
Eckart
Veröffentlicht: 25. August 2021 09:21 pmIch kann nur hoffen, dass Russlands Regierung auch bis zur Erreichung dieses löblichen Zieles konsequent bleibt und nicht, wie so oft in der Vergangenheit, auf der Zielgeraden anfängt "Fünfe Gerade" sein zu lassen.
Gewertet wird immer nach Zieldurchgang.
Die Yankees sitzen ja auch noch in Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, Kirgisistan und Pakistan.
Uwe Erich Niemeier
Veröffentlicht: 25. August 2021 09:40... hm, ich befürchte, Ihre Befürchtungen bestehen zu Recht.