Wir wollen unser`n Kaiser Wilhelm wieder ham …


Kaliningrader Unternehmer scheinen überhaupt keine Skrupel mehr zu kennen, wenn es darum geht, Deutsches im exKönigsberger Gebiet zu missbrauchen, um Kasse zu machen. Moral und patriotischer Stolz im Kaliningrader Unternehmertum, scheint ein Fremdwort geworden zu sein.
Wir sind es schon gewohnt, dass auf Kaliningrader Flohmärkten die Hitler-Büste zum Verkauf angeboten wird – dekorativ flankiert von Stalin und Lenin, damit jeder sofort erkennt: Alle drei gehören zusammen und in der Troika gekauft, gibt es Sconti.
Zum Glück gibt es jetzt Gesetze, die den Verkauf derartiger Andenken unter Strafe stellen. Bis vor zwei Jahren, als diese Fotos in Kaliningrad entstanden, kümmerte sich niemand darum.
Und da, wo es an Originalen fehlt, werden schnell mal ein paar Kopien hergestellt. So fand Nikolai Dolgaschow, ein bekannter Journalist aus dem Kaliningrader Gebiet und jetzt in Moskau tätig, bei seiner Reise nach Kaliningrad am Freitag dieser Woche, in einem Andenkenladen auf dem Königsberger … nein, Entschuldigung, dem Kaliningrader Airport mit Namen „Imperatorin Elisabeth Petrowna“ billige Glöckchen, mit einem aufgesetzten Eisernen Kreuz und der Inschrift „Für Verdienste im Krieg – Königsberg“. So ähnlich haben die Eisernen Kreuze ausgesehen, die die deutschen Soldaten im Ersten Weltkrieg dafür erhalten haben, dass sie russische Soldaten erschossen, erschlagen oder sonst irgendwie getötet haben.
Ja, im Krieg ist das so, dass die hochbezahlten Politiker, die unfähig sind, strittige Fragen mit friedlichen Mitteln zu lösen, den Untertanen Gewehre in die Hand drücken und sagen, dass es wichtig ist für Gott und Vaterland, dass man den anderen Soldaten tötet.
Warum aber die russische Einzelunternehmerin Mjachkowa für das schnöde Mammonverdienen deutsche Eiserne Kreuze ausgewählt hat, dürfte allen klar sein. Sie hofft wohl auf die vielen Deutschen, die sich immer noch nicht von Königsberg trennen können, die dann aber wenigstens ein Stück billige Kaisernostalgie mit nach Hause nehmen wollen, wenn sie Königsberg schon nicht heim ins Reich führen können.
Ob sich Frau Mjachkowa mal Gedanken über ihr Schicksal als Russin und als Unternehmerin gemacht hat, wenn die Deutschen real ihre Hände nach dem exKönigsberg ausstrecken? Ein Sonderaufenthaltsrecht, nur weil sie deutsche Glocken und Eiserne Kreuze verkauft hat, wird sie bestimmt nicht bekommen.
Für mich als neurussischer Staatsbürger steht die Frage, wann die Verantwortlichen in Kaliningrad endlich etwas wirklich Ernsthaftes unternehmen, um die Endrussifizierung zu stoppen. Ich bin 1995 nach Kaliningrad gegangen, um in einer russischen Stadt zu leben und zu arbeiten. Wenn es so weitergeht, befürchte ich, mir noch einen anderen Alterswohnsitz suchen zu müssen, denn vor lauter Deutschem und sonstigen Ausländischem sehe und höre ich kaum noch irgendetwas Russisches. Dabei würde eine zeitweilige Arbeitsgruppe von 3 Staatsanwälten, aus der russischen Generalstaatsanwaltschaft ausreichen, um in einem Jahr Ordnung zu schaffen.
Reklame

Um zu kommentieren, müssen Sie sich registrieren oder einloggen.
Kommentare ( 2 )
Günther Tröge
Veröffentlicht: 9. März 2021 12:59 pmGeschichte und Verantwortung wird hier dem schnöden Mammon geopfert. Leider findet diese Verblödung nicht nur in Kaliningrad statt.
Bastian Радебергер Radeberger
Veröffentlicht: 10. März 2021 05:18 pmUm es mal ganz trivial auszudrücken, dann schreib ihm, dem AAA , einen Brief in gutem russisch und teile Deine Befürchtungen und Bedenken mit. Vielleicht erkennt er dann an, der Gospodin Gouverneur, daß einer von außen gekommen aber nun dazugehörend , mit einem Gespür dafür, die Gefahr erkannt hat.
Der Westen hat zum Angriff auf Rußland geblasen. Wirst es mitkriegen, lieber Uwe Erichowitsch, die Sitten werden rauer werden, auch von russischer Seite. Es werden sich wohl in Zukunft so manche Enkel sich der Verbrechen der Großeltern erinnern müssen . Und nicht nur in der BRD. Da wird es schwierig werden, die Geschichte nach dem heutigen gewünschten Gusto umzuschreiben.
Die EU hat ein "Gutachten" anfertigen lassen, in dem über 1500 Falschnachrichten und Verleumdungen von russischer Seite bezüglich der EU, vor allem "Deutschland" aufgeführt werden. Ich bin ja nun viel mit diesen Themen befaßt, mal sehen, was die als Wahrheit behaupten. Wird wohl wieder geheim sein - wegen Quellenschutz.