Drei japanische Kurilen-Varianten: Kaufen, Erpressen, Krieg

Drei japanische Kurilen-Varianten: Kaufen, Erpressen, Krieg
 
Ein russischer Politologe hat die Situation um die Kurilen-Inselgruppe, nach Amtsantritt des neuen japanischen Premierministers, eingeschätzt. Er sieht drei Varianten, wie der neue japanische Premier die Inseln nach Japan zurückholen will.
 
 
Ildus Jarulin, Professor an der russischen „Stilles-Meer-Universität“ kommentierte die Situation um die russische Kurilen-Inselgruppe, auf die Japan territoriale Ansprüche erhebt, in einem Interview mit Ura.ru. Mit Amtsantritt des neuen japanischen Premierministers, wird Japan in eine neue Etappe im Bestreben um die Zurückerlangung der Inselgruppe von Russland, eintreten. Der japanische Premier hat eindeutig zum Ausdruck gebracht, dass die Heimholung der Inselgruppe eine seiner Hauptaufgaben sein wird.
 
Als erstes wird Japan versuchen, die Inseln von Russland zu kaufen. Sollte dies nicht gelingen, wird man Druck auf Russland ausüben, begleitet von wirtschaftlichen Sanktionen. Sollte auch dies nicht gelingen, will Japan sich der Entwicklung von eigenen Atomwaffen widmen. Ob diese dann gegen Russland eingesetzt oder nur als Druckmittel verwendet werden sollen, geht aus den Kommentaren des Professors nicht hervor.
 
Der russische Professor kommt zu der Schlussfolgerung, dass es nur eine einzige Möglichkeit gibt, dass Japan die Kurilen zurückerhält: Krieg gegen Russland, welcher mit der Kapitulation der Russischen Föderation und der Rückgabe der Territorien endet.
 
Der Professor schätzt auch ein, warum Japan so an diesen Inseln, die eigentlich nur eine geringe wirtschaftliche Bedeutung haben, interessiert ist. Es gehe Japan einzig und allein um die strategische Lage der Inseln. Ist man im Besitz dieser Inseln, können dort amerikanische Raketen stationiert werden, die die Einkreisung Russlands weiter perfektionieren. Man kann weiterhin Russland verbieten, über das  Ochotskische Meer, sich in andere Weltmeere zu bewegen – sprich die geographische Isolierung Russlands zu vervollständigen.
 
Ziel Japans ist, als Mitglied in die NATO aufgenommen zu werden. Damit erhält die USA, die die japanischen Bestrebungen unterstützten, die Möglichkeit, ihren Verbündeten gegen Russland zu helfen.
 
Der japanische Premier ist der Ansicht – so meint es der russische Politologe, dass man die Inselgruppe, koste es, was es wolle, nach Japan zurückholen müsse. Die Voraussetzungen sind hierfür denkbar günstig, denn Russland ist so schwach wie nie zuvor seit dem Zerfall der Sowjetunion.
 
Es gibt noch einen weiteren russischen Politologen, der noch mit wesentlich düsteren Prognosen in die Zukunft schaut. Jewgeni Satanowski schlug vor, dass sich Russland auf den Dritten Weltkrieg vorbereiten solle, der durch die revanchistischen Ambitionen Japans unausweichlich ist. Er erinnerte an Äußerungen von japanischen Militärs, Präventivschläge gegen Militärbasen in Nordkorea führen zu wollen. Diese seien aber eigentlich als Warnung an Russland bestimmt.
 
Satanowski geht auch davon aus, dass Japan Zwischenfälle in der Nähe der Kurilen provozieren könnte. Auch Überfälle von japanischen Militärs auf militärische Einrichtungen Russlands im Fernen Osten schloss er nicht aus. Dies würde aber zu einem totalen Vernichtungskrieg führen.
 
Der japanische Premier rechnet auf den Abschluss eines Friedensvertrages mit Russland – so äußerte er sich vor der Unterkammer des japanischen Parlamentes. Über mögliche militärische Pläne gab er keine Auskünfte.

 

 

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Kommentare ( 1 )

  • Bastian Радебергер Radeberger

    Veröffentlicht: 27. Oktober 2021 13:44 pm

    Ja, der Zar Alexander II. hat 1867 dieses riesige fas unbewohnte Gebiet Alaska für 7,2 Millionen Gold-Dollar an die USA verkauft. Ich weiß, im Nachhinein ist man immer schlauer. Aus heutiger Sicht wohl ein großer Fehler. Aber der Zar war sozusagen pleite.
    Aus heutiger Sicht wird Rußland diesen Fehler ganz bestimmt nicht noch einmal machen. Und was der japanische Premierminister macht ... Die japanischen Premierminister kommen und gehen ...

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