Föderale Kurzinformationen - Woche 2020-20

Das Leben in Russland ist vielfältig und interessant. Aber nicht jede Information reicht für einen vollumfänglichen Artikel aus oder ist so wichtig, um darüber ausführlich zu berichten. Wir fassen sonstige Ereignisse zu Kurzinformationen zusammen und veröffentlichen diese am Wochenende für die jeweils abgelaufene Woche.
TOP-5-Schlagzeilen föderaler Ereignisse:
Schlagzeile-1: Russische Autohändler melden ernsthaften Rückgang von Neuwagenverkäufen
Schlagzeile-2: Ausländische Immobilieninvestoren sollen Aufenthaltsgenehmigung erhalten
Schlagzeile-3: Russisch-orthodoxe Kirche lagert Stalin-Mosaik ins Patrioten-Museum um
Schlagzeile-4: Migranten während Corona-Krise gesetzestreuer als erwartet
Schlagzeile-5: Russland schafft Gen-Datenbank auf Basis sowjetischer Archive
Es folgen die ausführlichen Informationen
Im April 2020 ist der Verkauf von PKW in Russland um 72,4 %, im Vergleich zum April des Vorjahres, eingebrochen. Verkauft wurden nur 38.922 PKW. Das sind 102.089 weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Damit unterscheidet sich der April auch radikal von den extrem hohen Verkäufen im Monat März. Mit über 162.000 Fahrzeugen wurde das beste Ergebnis seit 2016 erreicht. Der Umsatzrückgang im April ist der größte Einbruch, seit Beginn der statistischen Erfassung von Verkäufen in Russland.

Foto: Dramatischer Rückgang von PKW-Verkäufen in Russland
Das russische Wirtschaftsministerium arbeitet an einer Gesetzesergänzung in der Migrationsgesetzgebung. Vorgesehen ist, dass Ausländer, die in Russland in Immobilien investieren, im Gegenzug die Aufenthaltsgenehmigung erhalten können. Gegenwärtig sind viele Einzelheiten noch nicht geklärt, man geht aber davon aus, dass die Neuregelungen im Jahre 2021 in Kraft treten könnten.

Foto: Immobilieninvestoren sollen Aufenthaltsgenehmigung erhalten
Die russisch-orthodoxe Kirche hat sich entschlossen, auch das umstrittene Stalin-Mosaik in der neuen Kirche im Park der Patrioten nicht zu zeigen. Man will keine Streitigkeiten unter den Menschen, die zu Stalin eine unterschiedliche Sichtweise haben. Die Kirche ist ein Ort des friedlichen Miteinanders, wurde kommentiert. Somit wird das Mosaik im angrenzenden historischen Museum aufgestellt.

Foto: Stalin-Mosaik erhält Platz im Patrioten-Museum
Prognosen, dass sich die Kriminalität unter Migranten in Russland in der Zeit der Einschränkungen während der Corona-Krise erhöht, haben sich nicht bestätigt. Insgesamt ist die Straßenkriminalität in den letzten vier Monaten um 7,1 Prozent rückläufig. Ausländer haben 1,2 Prozent weniger kriminelle Aktivitäten entfaltet.

Foto: Kriminalität unter den Migranten ohne Zuwachs
Der russische Präsident hat vorgeschlagen, in Russland eine nationale Gen-Datenbank zu schaffen. Zugriff zu dieser Datenbank, die durch den russischen Haushalt finanziert werden soll, erhalten alle wissenschaftlichen Institute. Insgesamt steht jedoch der Vorschlag, sogar ein nationales biologisches Zentrum zu schaffen. In einem bereits existierenden russischen Institut befindet sich eine der größten Sammlungen industrieller Microorganismen, die bereits zu Zeiten der Sowjetunion angelegt worden ist.

Foto: Russland will Gen-Datenbank schaffen
Erstmals in der Geschichte Russlands ist Kaffee populärer als Tee. Dies gilt zumindest in der Gesamtstatistik für das Jahr 2019. Im vergangenen Jahr wurden 180.000 Tonnen Kaffee konsumiert und nur 140.000 Tonnen Tee. Die Tendenz ist eindeutig, denn in den Jahren 2018 und 2017 war der Verbrauch mit 160.000 Tonnen bei beiden Getränken bereits ausgewogen.

Foto: Kaffee verdrängt Tee vom Platz Nr. 1 in Russland
In Russland befürchtet man, dass ein Drittel aller Unternehmen in der kommenden Zeit Bankrott anmelden könnten – ein Ergebnis der Corona-Krise. Die überwiegende Mehrheit der potentiellen Bankrotteure stammt aus dem Bereich Handel und Dienstleistungen. Als Gründe werden Umsatzrückgänge genannt und die dadurch fehlenden Einnahmen, um Kredite bedienen zu können.

Foto: Düstere Zukunftsprognose für russische Unternehmen
Russische Sicherheitsorgane haben in Noworossisk ein großes Waffen- und Munitionslager entdeckt. Ein Bürger der Stadt hatte das Lager in seiner Garage angelegt. Eigentlich hatten sich die Behörden mit der Untersuchung eines Betrugsfalles beschäftigt und stießen dabei auf das Lager, bestehend aus 1.500 Patronen, 15 Granaten, einer Maschinenpistole, drei Pistolen mit Schalldämpfer. Ein Strafverfahren wurde eingeleitet.

Foto: Illegale Waffenlager in Noworossisk zufällig entdeckt
Arbeiten von zu Hause aus scheint bei den Russen kein Zukunftsmodell zu sein. Eine Umfrage hat ergeben, dass 61 Prozent der Befragten, mit ihrer Tätigkeit zu Hause, getrennt von der Firma, nicht zufrieden waren. Gründe waren, dass ein Großteil der Befragten ihre Arbeit nur erfolgreich verrichten kann, wenn der direkte Kundenkontakt gegeben ist. Andere hatten es satt, zu Hause zu sitzen und vermissten den Sozialkontakt im Kollektiv. Denjenigen, die die Arbeit zu Hause gefiel, brachten als Hauptgründe an, dass sie jetzt keine Zeit mehr für den Arbeitsweg aufwenden müssen und dass sie sich die Arbeit selber einteilen können und die Atmosphäre zu Hause stimulierend wirkt.

Foto: Arbeit in der Wohnung unpopulärer als gedacht
Die Befürchtungen der Zentralbank über ein Ansteigen der Inflation scheinen sich nicht zu bestätigen. Die Zentralbank hatte vor dem Hintergrund der Corona-Krise eine Inflationsentwicklung von 3,8-4,8 Prozent befürchtet. Die jetzigen aktuellen Tendenzen zeigen eine Jahresinflationsrate von 3,1 Prozent.

Foto: Inflation in Russland auf unerwartet niedrigem Niveau
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