Plan „A“ und Plan „B“ – Russland schließt sich westlicher Panik nicht an


Die Ereignisse kamen für alle unerwartet – kommentierte der zuständige Mitarbeiter des russischen Außenministeriums die aktuellen Ereignisse in Afghanistan, die eine Reihe von westlichen Staaten in eine wahre Panik zur Rettung ihrer Staatsangehörigen versetzte.
Russland hat einen Reserveplan für seine Handlungen im Zusammenhang mit Afghanistan. Darüber informierte der Sonderbeauftragte der Russischen Föderation für die Region, Samir Kabulow. Zitiert wird Kabulow mit den Worten: „Es gibt einen Plan „B“ sowohl im Kopf, wie auch im Herzen. Trotzdem wird Moskau nicht übereilt die Seiten wechseln. Gegenwärtig arbeiten wir nach Plan „A“ – so der Diplomat. Alles weitere wird davon abhängen, wie sich die Taliban in ihren Handlungen zeigen werden. Weitere Einzelheiten wollte der Diplomat nicht preisgeben.
Kabulow ergänzte, dass niemand eine derartig schnelle Entwicklung der Ereignisse in Afghanistan erwartet hätte. Allerdings hatte Russland seit langem darauf hingewiesen, dass die Taliban eine führende Rolle in Afghanistan einnehmen werden. Wobei Moskau selber auch davon ausging, dass sich die Ereignisse in Afghanistan anders entwickeln und die afghanische Armee ihrer Aufgabe besser gerecht wird.
Kabulow kommentierte, dass die afghanische Armee einfach ihre Waffen hingeworfen habe, als man die ersten Schüsse der Taliban hörte. Es waren Soldaten, die von amerikanischen Spezialisten ausgebildet worden waren. Er sprach die Vermutung aus, dass die Aufgabe der Hauptstadt durch die Regierungstruppen nicht erfolgte, weil es hierzu ein Übereinkommen mit den USA gab.
Der Sondervertreter des russischen Präsidenten für Afghanistan forderte in einem TV-Interview das afghanische Volk auf, den geflüchteten afghanischen Präsidenten, eben wegen seiner Flucht aus dem Land, zur Verantwortung zu ziehen. „Er wurde mit zweifelhaften Momenten gewählt, hat sich schlecht verhalten und endete in Schande. Ich kann dies nicht anders formulieren, was diesen Menschen anbelangt“, - so Kabulow.
Der Vertreter des russischen Außenministeriums informierte, dass man einen Teil der Mitarbeiter der Botschaft in den Urlaub schicken werde, d.h. sie bleiben in Kabul und verbringen ihre Zeit zu Hause. Ein weiterer Teil der Mitarbeiter wird nach Russland zurückgeholt. Meldungen russischer Medien war zu entnehmen, dass Kämpfer der Taliban den Schutz der russischen Einrichtungen, insbesondere der Botschaft, in Afghanistan übernommen haben.
Es sei daran erinnert, dass vor wenigen Wochen eine Delegation der Taliban sich in Moskau zu Gesprächen mit Vertretern der russischen Regierung aufgehalten hat.
Zu Wort meldete sich auch Ramsan Kadyrow, Leiter Tschetscheniens. Er bezeichnete die Ereignisse in Afghanistan als neuerliche Affäre der USA gegen Muslime und rief dazu auf, sich auf das Schlimmste im Zusammenhang mit den Taliban vorzubereiten.
„Sie haben gesagt, dass sie niemals von dort weggehen werden. Jetzt haben sie alle im Stich gelassen und sind geflüchtet“, - charakterisierte Kadyrow die Handlungen der selbsternannten größten Militärmacht der Welt. Kadyrow erinnerte, dass die Taliban ein Projekt der USA sind.
Kadyrow forderte, die Grenzen des Landes auszubauen und sich auf das Schlimmste vorzubereiten. Er warte auf Befehle, die sofort umgesetzt werden. Man werde niemanden gestatten, das Land und die Bevölkerung zu bedrohen, die Souveränität in Frage zu stellen.
Er forderte Usbekistan, Tadschikistan, Turkmenien und Kirgisien auf, wachsam zu sein.
Russische Medien verbreiten Informationen, dass China an Kontakten zu den Taliban interessiert ist. In China gehe man davon aus, dass es das Interesse der Taliban ist, den Krieg im Lande zu beenden – so wie es die Taliban versprochen haben. Man erinnere sich, so der Vertreter des chinesischen Außenministeriums, dass die Taliban mehrmals davon gesprochen haben, dass sie an einer Entwicklung guter Beziehungen zu China interessiert sind und man möchte, dass China an dem Aufbau und der Entwicklung Afghanistans teilnimmt. Man erinnere sich auch an die Versprechungen der Taliban, niemals afghanisches Territorium denen zur Verfügung zu stellen, die schädigende Handlungen gegen China planen.
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