Presseschau 3. Woche 2022 – Russische Medien informieren

Presseschau 3. Woche 2022 – Russische Medien informieren
 
Die russische Medienwelt, Zeitungen, TV, Internet ist vielfältig. Über 40 föderale und regionale Medienquellen werden durch „Kaliningrad-Domizil“ täglich analysiert. Im vorliegenden Format biete ich Ihnen in Kurzfassung weitere Ereignisse aus dem russischen nationalen und internationalen Leben im Wochenrhythmus an.
 
 
Schoigu lädt britischen Verteidigungsminister ein
Am 17. Januar hatte der britische Verteidigungsminister seinen russischen Amtskollegen nach London eingeladen. Heute hat der russische Verteidigungsminister auf diese Einladung reagiert und gemeint, dass er sich freuen würde, seinen britischen Kollegen in Moskau begrüßen zu dürfen. In seinem Einladungsschreiben erinnerte Schoigu an das freundschaftliche Gespräch einer russischen Delegation aus dem Verteidigungsministerium im Jahre 2013 in London. Wenn dieses Gespräch nun in Moskau fortgesetzt wird, könnte dies zur Entspannung in Europa beitragen. Schoigu bestätigte seinem britischen Kollegen, dass er bereit sei zu konstruktiven Gesprächen.
Шойгу предложил главе Минобороны Британии встретиться в Москве, а не в Лондоне
 
Weniger Aggressivität in Sozialnetzwerken
Analytiker der Agentur „Brand Analytics“ haben festgestellt, dass die Aggressivität der Nutzer im russischsprachigen Bereich der Sozialnetzwerke um 5,14 Prozent rückläufig ist. Verglichen wurden die Aktivitäten des Monats November 2018 mit dem November 2021. Weiterhin sind Männer aggressiver als Frauen. Die aggressivsten Frauen befinden sich in der Altersgruppe 35 bis 60 Jahre. Analysiert wurden mehr als eine Milliarde Einträge in verschiedensten Sozialnetzwerken, so u.a. TikTok, Youtube, Facebook und Twitter.
 
Russland verlegt S-400 nach Weißrussland
Das russische Verteidigungsministerium hat zwei Abteilungen des Luftverteidigungssystems S-400 aus dem Fernen Osten nach Weißrussland verlegt. Die Abteilungen sollen am bevorstehenden Manöver „Bündnisentschlossenheit 2022“ teilnehmen. Zur Verlegung wird ein kombinierter Marsch per Eisenbahn und im Landmarsch durchgeführt. Das Manöver ist für den Zeitraum 10-20. Februar geplant.
 
 
Waffenlieferungen in die Ukraine
Russland ist besorgt über die verstärkten Waffenlieferungen durch NATO-Staaten an die Ukraine und über die Verlegung von Militärpersonal der NATO in die Ukraine. Der russische Vertreter bei der OSZE Alexander Lukaschwitsch informierte, dass alleine in dieser Woche einige britische Flugzeuge mit einer Vielzahl von Raketenkomplexen in Kiew gelandet sind. Man beobachte gegenwärtig eine Vielzahl ausländischer Transportflugzeuge und Aufklärungsflugzeuge im ukrainischen Luftraum. Weiterhin wurde bekannt, dass Kanada Sondereinsatzkräfte in die Ukraine verlegt hat.
 
 
Russischer Tourismus fast auf Vorkrisenniveau
Der Tourismus hat mit 87 Prozent fast das Niveau vor Beginn der Corona-Krise erreicht. Darüber informierte der Vizepremier Russlands Dmitri Tschernyschenko. Im vergangenen Jahr flogen 89 Mio. Passagiere innerhalb des Landes. Das sind 22 Prozent mehr, als 2019. Zu den Lokomotiven, die den Tourismus im Lande voranbringen, gehört insbesondere die Region Kaliningrad.
 
 
Corona-Statistik auf neuem Höchststand in Russland
Die Vorhersage, dass in Russland die Zahlen der Neuinfektionen ungeahnte Höhen, nach dem Ende der Feiertage, erreichen werden, bewahrheitet sich. Das schlimmste Szenario wird mit 100.000 täglichen Neuinfizierten vorhergesagt. Am Freitag dieser Woche wurde mit 49.513 Neuinfizierten der höchste Stand seit Ausbruch der Pandemie erreicht.
 
 
Korruption in Föderalregierung
Der stellvertretende Minister für Transport in der russischen Föderalregierung wird beschuldigt, sich Gelder über die fiktive Ausstellung von Verträgen mit Firmen angeeignet zu haben, die er kontrolliert. Die Untersuchungsbehörden beziffern den Schaden auf eine halbe Milliarde Rubel, rund sechs Millionen Euro. Weiterhin wird er beschuldigt Haushaltsgelder zweckentfremdet verausgabt zu haben. Die Verhaftung des stellvertretenden Ministers erfolgt am 19. Januar durch den russischen Sicherheitsdienst FSB.
 
 
Russland will russische Bürger im Donbass schützen
Der russischen Staatsduma liegt ein Gesetzentwurf der Kommunistischen Fraktion über die Anerkennung der beiden Donbass-Volksrepubliken vor. Die Initiative wird mit Vorsicht behandelt. Der russische Präsident wollte sich zu dieser Initiative erst äußern, wenn es eine Entscheidung der Duma gibt. Der Vorsitzende der Duma Wolodin kommentierte, dass man sich mit dem Schutz der russischen Bürger im Donbass beschäftigen und eine Lösung finden müsse. In der kommenden Woche finden Konsultationen aller Fraktionen zur Gesetzesinitiative statt.
 
Beerdigung Lenins kommt einem Bürgerkrieg gleich
Wladimir Schirinowski hat vorgeschlagen, Lenin zu beerdigen, seinen Namen vom Mausoleum in Moskau zu entfernen und das Gebäude einfach als Tribüne für offizielle Feierlichkeiten zu nutzen. Überhaupt sollten alle Gräber entlang der Kreml-Mauer entfernt und dafür Bäume gepflanzt werden. Nun ist auch ein Vertreter der Partei „Jabloko“ im Moskauer Stadtparlament mit dem Vorschlag aufgetreten, für Lenin einen Ruheplatz neben seinen Verwandten zu finden. Er solle weder im Mausoleum verbleiben noch an der Kremlmauer beigesetzt werden. Der erste Stellvertreter des Vorsitzenden der Partei „Kommunisten Russlands“ kommentierte, dass derartige Vorschläge den Charakter eines Aufrufes zum Bürgerkrieg tragen.
 

 

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Kommentare ( 2 )

  • felix

    Veröffentlicht: 22. Januar 2022 17:31 pm

    Zum Tourismus in Russland wollte ich schon öfters mal was sagen. Ich schaue ziemlich jeden Bericht über Russland den man im Fernsehen schauen kann, wenn er dreimal kommt, schau ich ihn meist auch dreimal.
    Öfters bekommt man dabei mit, dass Russland von vielen ausländischen Touristen gerne besucht wird, damit geht mir häufig durch den Kopf, wie viele Auslands-Touristen wohl kommen würden wenn das Ost- West Verhältnis besser wäre ?

  • Bastian Радебергер Radeberger

    Veröffentlicht: 23. Januar 2022 02:17 pm

    Da wird wohl Sergei Kuschugetowitsch Schoigu in seiner betont zurück haltenden ruhigen Art dem Briten mitteilen, daß in einem Kriegsfalle er auf dessen "Spezialkräfte" in der Ukraine keine Rücksicht nehmen kann und GB dann ein paar Heros mehr hat. Da nutzen auch ein paar symbolische Waffenlieferungen nichts. Besser wäre es, wenn die Briten nicht so vorlaut nach Krieg schreien würden.
    Ich freue mich schon auf meinen diesjährigen Krim-Urlaub. Es hat sich ja in den letzten Jahren wohl vieles verbessert. Bevor ich mein Geld nach Malotze schaffe, sollen es die Krimaken kriegen.
    Noch eine gute Nachricht. Wieder einen korrupten Galgenvogel in den Käfig gesperrt. Begreifen denn die Korruptniks gar nichts mehr? Oder erst, wenn sie stählernen Armschmuck tragen - müssen - ?
    Donbass: ein verdammt heißes Eisen. Aber General Waleri Wassiljewitsch Gerassimow hat eindeutig erklärt, daß ein Überfall auf die beiden VR "unterbunden" wird. Ukro-Generäle sollten diese Aussage richtig verstehen.

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