Russland und die USA legen Afghanistan-Karten offen


Die russischen Medien überraschten am Sonntagmorgen mit zwei Informationen zum Thema Afghanistan. Es wurden Äußerungen des amerikanischen Präsidenten Biden und des russischen Botschafters in Afghanistan zitiert. Der Inhalt konnte unterschiedlicher nicht sein. Amerika stellt eine finanzielle, Russland eine diplomatische Bilanz auf.
Der amerikanische Präsident Biden kommentierte die Frage eines Journalisten von Fox News mit den Worten, dass man in den letzten zwanzig Jahren jeden Tag 300 Millionen USD in Afghanistan ausgegeben habe.
Biden ergänzte diese deprimierende finanzielle Bilanz mit den Worten, dass sogar Al-Kaida bereits beginnt, in anderen Orten zurückzukehren und beantwortete die Frage des Journalisten, ob die USA nun am Anfang einer neuen Strategie stehen mit dem Satz:
„Worin soll denn die neue Strategie bestehen? Sollen wir jetzt überall dahin gehen, wo sich Al-Kaida aufhält und dort unsere Truppen stationieren? Hören Sie doch auf …“ – so Biden zum US-Journalisten.
Die Worte des US-Präsidenten unterstreichen somit die Erkenntnis der Weltöffentlichkeit, dass die USA, als selbsternannter Demokratieverwalter der Welt und Weltgendarm, nun schon zum wiederholten Male, nach Korea, Vietnam, Jugoslawien, Libyen, Irak, Ukraine, Syrien und Afghanistan völlig versagt haben und Teile der Welt in ein Chaos stürzten – nur um das Ziel des Exports der US-Demokratie, der US-Lebensweise umzusetzen und andere Völker zu zwingen, nach den Vorstellungen der USA zu leben.
300 Mio. USD jeden Tag in die Entwicklung der US-Demokratie in den USA selbst investiert, würde die USA wohl wirklich zur besten Demokratie der Welt machen – so aber sind die USA einfach nur Staatsterroristen.
Russland habe langfristig begonnen, die Kontakte zu den Taliban zu suchen – so der russische Botschafter in Afghanistan Dmitri Schirnow/Дмитрий Жирнов. Es sei allerdings noch zu früh, prinzipielle Schlussfolgerungen zu ziehen, denn man sei sich noch nicht ganz klar, wer denn die jetzigen Taliban sind.
„Mit den Taliban haben wir in den letzten sieben, acht Jahren Kontakte aufgebaut. Wir sind somit gut vorbereitet in die neue Etappe Afghanistans gegangen. Die neuen Machthaber sind für uns keine Unbekannten. Deshalb sind wir, im Unterschied zu den Westlichen, nicht geflüchtet“, - so der Botschafter in der Sendung „Solovjow Live“.
Der Botschafter informierte, dass im Bestand der jetzigen afghanischen Regierung ein Usbeke als Vizepremier und ein Tadschike als Chef des Generalstabes aufgenommen worden sind. Alle anderen Regierungsmitglieder sind Taliban. Weitere Einschätzungen solle man von Fall zu Fall treffen.
Reklame

Um zu kommentieren, müssen Sie sich registrieren oder einloggen.
Kommentare ( 0 )