Russland verlässt die NATO – allerdings nicht freiwillig

Russland verlässt die NATO – allerdings nicht freiwillig
 
Überraschend hat Russland zur Kenntnis nehmen müssen, dass die NATO beschlossen hat, die Anzahl der Vertreter Russlands im Stab der NATO in Brüssel zu halbieren.
 
 
Russland verfügt im Stab der NATO in Brüssel über 20 sogenannte Dienstposten. Davon sind bereits seit geraumer Zeit zwei nicht besetzt. Diese hat die NATO kurzentschlossen gestrichen. Weiterhin werden acht russische Vertreter aufgefordert, dass Land bis Ende Oktober zu verlassen. Man beschuldigt diese, namentlich genannten Angehörigen der russischen Vertretung, der Spionage und des Mordes.
 
Eigenartig hierbei ist – so kommentieren russische Medien – das bei derartigen Vorwürfen die Diplomaten nicht, wie sonst üblich, zu unerwünschten Personen erklärt werden. Man hat diese nur aufgefordert das Land zu verlassen und damit gleichzeitig auch die Präsenz der russischen Vertretung halbiert. Einer Nachbesetzung der Dienstposten erfolgt nicht.
 
Im russischen Außenministerium zeigte man sich ebenfalls erstaunt und überrascht und erinnerte daran, dass es erst vor wenigen Tagen ein Treffen des russischen Außenministers mit dem Generalsekretär der NATO gegeben hat. Die Gespräche waren nicht einfach, aber irgendeine Andeutung über die jetzt erfolgten Schritte der NATO gegen Russland, gab es nicht. Auch hier bemerkte die russische Seite, dass dies nicht den sonst üblichen Gepflogenheiten entspricht.
 
Russische Diplomaten kommentierten, dass es keine Einzelheiten oder sonstigen Erläuterungen zur nicht erklärten Ausweisung der russischen Diplomaten gibt. Es wurde nur die allgemeine Formulierung verwendet, dass die genannten Mitarbeiter der russischen Aufklärung und Mörder sind.
 
Weiterhin informieren die russischen Medien, dass dies nicht die erste Kürzung des Personalbestandes der russischen Vertretung bei der NATO ist. Seit 2014 erfolgten bereits mehrmals Kürzungen. Seit Anfang 2018 gab es bereits keine ständige russische Vertretung bei der NATO. Der Leiter der russischen Diplomaten war nur mit der Führung beauftragt und eine Reihe der Diplomaten hatte auch nur den Status „auf Abruf“.
 
Die NATO hatte erklärt, dass man gegen Russland eine Doppeltaktik anwende. Einerseits Niederhaltung Russland und andererseits Dialog.
 
Nach der jetzigen Entscheidung der NATO verringert sich, rein mathematisch, die Chance auf Dialog um 50 Prozent.
 
 
 
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Kommentare ( 3 )

  • Mnborken

    Veröffentlicht: 7. Oktober 2021 22:21 pm

    Was will man bei der NATO eigentlich noch diplomatisch vertreten? Wäre ich Russland, ich würde die alle abziehen. Genauso wie ich längst den anderen Institutionen den Rücken gekehrt hätte, z.B. Europarat und andere. Vergebliche Liebesmüh.

    • Uwe Erich Niemeier

      Veröffentlicht: 8. Oktober 2021 05:22

      ... ich denke mal (ein reines Bauchgefühl), dass es wohl auch so kommen wird.

  • Mnborken

    Veröffentlicht: 8. Oktober 2021 09:53 pm

    Mal so nebenbei, auf den “Nachdenkseiten” gibt es einen Artikel mit der Überschrift “ US-Militärberater attestieren Putin ein defensives Verhalten”. Fand ich ganz interessant.

  • Anton Amler

    Veröffentlicht: 8. Oktober 2021 11:49 pm

    wo finde ich diese Info?

    • Uwe Erich Niemeier

      Veröffentlicht: 8. Oktober 2021 11:52

      https://www.nachdenkseiten.de/?p=76721

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