Wochenspiegel – Russland im Spiegel der Medien

Wochenspiegel – Russland im Spiegel der Medien
 
Die russische Medienwelt, Zeitungen, TV, Internet ist vielfältig. Über 40 föderale und regionale Medienquellen werden durch „Baltische Welle“ täglich analysiert. Im vorliegenden Format biete ich Ihnen in Kurzfassung weitere Ereignisse aus dem russischen nationalen und internationalen Leben an.
 
 
Große russische militärische Schiffsgruppierung vor Syrien eingetroffen
Russische Medien informieren über das Eintreffen von sechs großen Seelandungsschiffen der russischen Seekriegsflotte vor dem syrischen Tartus. Der Flottenverband wurde aus Schiffen der Nordmeerflotte und der Ostseeflotte zusammengestellt – informierte das russische Verteidigungsministerium. Der Schiffsverband nimmt an Flottenmanöver im Mittelmeer, im Nordmeer, im Ochotskischen Meer und im nordöstlichen Teil des Atlantiks sowie im Stillen Ozean teil. Insgesamt werden für diese Manöver 140 Schiffe mit mehr als 10.000 Matrosen und Soldaten zusammengezogen. Die Manöver werden durch den Oberkommandierenden der russischen Seestreitkräfte Admiral Nikolai Jewmenow persönlich geleitet. Im syrischen Tartus befindet sich der einzige russische Stützpunkt außerhalb der ehemaligen Sowjetunion. Er ist bestimmt für die materiell-technische Versorgung der russischen Flotte. Die Militärbasis existiert seit 1971. Der Hafen ist in der Lage, dutzende von Seekriegsschiffen aufzunehmen. Russische Medien erinnern, dass am 1. Februar im Nahen Osten das größte Seekriegsmanöver der westlichen Solidargemeinschaft mit Teilnehmern aus 60 Ländern, 50 Schiffen und 9.000 Matrosen angelaufen ist.
 
 
YouTube blockiert Informationskanäle der Lugansker und Donezker Volksrepubliken
YouTube setzt seine Politik der Säuberung seiner Videoplattform von unbequemen Teilnehmern fort. Am Freitag wurde bekannt, dass mehrere Informationskanäle der Lugansker und Donezker Volksrepubliken ohne jegliche Hinweise oder Verwarnungen liquidiert wurden. Hierzu gehörten der offizielle Informationskanal der Lugansker Volksrepublik, sowie die offiziellen Kanäle des Donezker Informationsministeriums und der Donezker Volksmiliz. Gegenwärtig wird geprüft, welche Kanäle durch YouTube noch abgeschaltet worden sind.
 
 
Putin als gefragter Gesprächspartner in Moskau
Der französische Präsident Makron wird am 7. Februar nach Moskau reisen, um sich mit seinem russischen Amtskollegen Putin zu treffen. Wenige Tage später reisen der britische Verteidigungsminister und die britische Außenministerin nach Moskau. Zwischendurch reist der deutsche Bundeskanzler nach Moskau. Die Welt drängt es nach Moskau. Das sieht nicht nach einer schwachen Position Russlands auf der internationalen Weltbühne aus.
 
Amerikanisches Vorauskommando in Polen eingetroffen
In Polen ist das amerikanische Vorauskommando eingetroffen, welches die Verlegung zusätzlicher amerikanischer Truppen auf das Gebiet Polens vorbereiten soll. Darüber informierte das polnische Verteidigungsministerium. Neben der Stationierung zusätzlicher Truppen in Polen, werden die USA weitere Truppen nach Rumänien und Deutschland verlegen. In Polen werden 1.700 zusätzliche Soldaten stationiert. Verlegt werden Einheiten der 82. Luftsturmdivision der USA.
 
 
Apple landet in Russland
Die amerikanische Firma Apple hat sich entschlossen, die Forderungen der russischen Gesetzgebung zu erfüllen und eröffnet ein eigenes Office in Russland. Damit gehört Apple zu einer der wenigen westlichen Firmen, die die Forderungen der russischen Gesetzgebung umsetzen. RosKomNadsor, die russische Aufsichtsbehörde für das Internet und die Massenmedien informierte, dass Apple ein eigenes Kabinett auf der Internetseite der Behörde eingerichtet habe – eine der Forderungen der russischen Gesetzgebung. Bisher wurden die Forderungen der russischen Gesetzgebung teilweise erfüllt durch Twitter, TikTok Pte. Ltd. und Spotify AB.
 
Russischer Botschafter in Großbritannien: Wir wissen, womit wir antworten
Der russische Botschafter in Großbritannien kommentierte die neuesten Drohungen der britischen Außenministerin zur Verhängung von Sanktionen gegen Russland. Er informierte, dass Russland weiß, wie es zu antworten habe.
Der russische Botschafter in Großbritannien glaubt einige kleine Lichtpunkte am Ende des langen Tunnels der gegenseitigen Beziehungen zu sehen. Es gibt Anzeichen, dass man in Großbritannien an der Wiederaufnahme des politischen Dialoges interessiert ist. Der bevorstehende Besuch der Außenministerin und des Verteidigungsministers wollte er als Beispiel nennen. Ansonsten hören sich die Drohungen Großbritanniens gegenüber Russland sehr ungenau an. Was man darunter zu verstehen hat, ist unklar – so der Botschafter. Sollte es aber zur Umsetzung der Drohungen kommen, so erinnerte der Botschafter daran, dass es viele große Banken und andere Unternehmen in Russland gäbe, an denen das britische Unternehmertum große Anteile habe. Wir wissen also, womit wir antworten können – ergänzte der russische Botschafter. Was die Frage der Lieferung von militärischen Ausrüstungen an die Ukraine betrifft, so ist dies mehr eine symbolische Geste – kommentierte der Botschafter. Die Lieferungen haben keine wirkliche reale Bedeutung. Anders sieht es mit dem Bau von zwei Militärbasen am Asowschen Meer aus. Wenn diese fertig und hier die NATO anwesend ist, so hat das für Russland schon eine große Bedeutung.
 
 
Gasprom erhält neues deutsches Mitglied im Direktorat
Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder erhielt den Vorschlag, Mitglied des Direktorats der Firma Gasprom zu werden. Er soll den Schwiegersohn des ehemaligen kasachischen Präsidenten Nasarbajew ablösen. Gegenwärtig arbeitet Gerhard Schröder als Vorsitzender des Komitees der Aktionäre der Firma Nordstream AG. Die Wahl des neuen Direktorats von Gasprom erfolgt am 30. Juni 2022.
 
Kreml will klaren Kopf behalten
Der Kreml will nicht seinen Verstand verlieren, meinte Dmitri Peskow und antwortete damit auf die Frage eines Journalisten, ob es stimmt, was in den sozialen Netzwerken geschrieben wird. Verbreitet wurde, dass der russische Präsident Putin während des Einmarsches der ukrainischen Olympiamannschaft so getan haben soll, als ob er eingeschlafen wäre. Peskow meinte, dass, wenn man alles glaubt, was über den Präsidenten irgendwo geschrieben steht, man den Verstand verlieren könnte. Und das kann sich der Kreml nicht leisten.
 
Zur Zukunft ausländischer IT-Giganten in Russland
Der Direktor der Assoziation professioneller Nutzer von Sozialnetzwerken und Messenger-Diensten Wladimir Sukow schätzt ein, dass die ausländischen IT-Giganten Russland nicht verlassen werden. Sie werden die Forderungen des neuen Gesetzes über die „Landung in Russland“ erfüllen, d.h. Vertretungen gründen und sich bei der russischen Aufsichtsbehörde für das Internet und die Massenmedien anmelden. Der russische Markt ist viel zu interessant für diese Firmen, als das man dies aufs Spiel setzen wird. Das neue Gesetz gibt jetzt dem russischen Nutzer die Möglichkeit die Firmen zu verklagen, wenn die IT-Firmen Handlungen tätigen, mit denen der russische Nutzer nicht einverstanden ist.

 

Reklame

Kommentare ( 0 )

Um zu kommentieren, müssen Sie sich registrieren oder einloggen.

Autorisierung