Kein digitales Radio in Russland

Das russische Ministerium für Kommunikation und Nachrichtenwesen hat sich gegen die Digitalisierung des Radios ausgesprochen. Das sonst so fortschrittliche Ministerium hat für seine konservative Meinung zu diesem Thema rein praktische und finanzielle Überlegungen.
Russische Medien informieren, dass das Ministerium kategorisch gegen eine Digitalisierung des Radiowesens ist. Erfolgt die Digitalisierung steht das Ende der Radioindustrie bevor – so ein stellvertretender Minister.
Wenn man in Russland den Radioempfang digitalisiert, werden die Radiostationen wie Pilze aus dem Boden schießen. Das hat enorme Auswirkungen auf den Reklamemarkt, der jetzt schon nicht sehr bedeutend und unter den existierenden Radiostationen aufgeteilt ist. Die Einnahmen für die Radiosender sind nicht besonders lukrativ. Mit dem Auftauchen vieler neuer Radiosender wird der Reklamemarkt noch weiter aufgeteilt und wird keinem Sender helfen, seine Arbeit zu finanzieren. Somit wird der Radiomarkt sich nicht entwickeln, sondern wegen finanzieller Probleme zusammenbrechen.
Der stellvertretende Minister machte in einem Interview auch alle Hoffnungen von Massenmedien zunichte, die glauben, der Staat werde sie im Rahmen der Corona-Krise mit direkten Geldvergaben stützen. Auch staatliche Reklame, z.B. für die Sozialpolitik, werde es nicht geben und somit auch keine indirekte Subventionierung.
Die Massenmedien waren Ende Mai in die Liste der Unternehmen aufgenommen worden, die „Betroffene“ in der Corona-Krise sind. Dies bedeutet jedoch nur, dass die Unternehmen einen Steuer- und Mietaufschub erhalten und Kredite mit Vorzugszinsen abschließen können.
Reklame

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